Am Beispiel der Piepenbrock Unternehmensgruppe wurden die theoretischen Grundlagen, die die institutionellen Redner mit ihren Themen im Verlauf des Forumstages legten, mit dem praktischen Beispiel des Marktführers untermauert. Timo Brümmer erklärte, mit welchen Maßnahmen das Unternehmen in den Themenfeldern Ökonomie, Ökologie und Soziales zukunftsorientiert handelt. In seinem Vortrag ging er auf die einzelnen Dienstleistungsbereiche ein und stellte auch „Piepenbrock Goes Green“ vor. Dabei handelt es sich um ein Projekt, das Piepenbrock seit Anfang 2010 mit dem Ziel verfolgt, alle Dienstleistungen und Produkte des Unternehmens effizienter zu gestalten. Er kündigte darüber hinaus an, dass die Vorbereitung im vollen Gange seien, diese Bemühungen zu dokumentieren. „Im Mai 2011 werden wir unseren ersten Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen, um noch präziser und transparenter zu erläutern, welche Maßnahmen wir ergriffen haben und noch immer ergreifen, um unternehmensweit nachhaltig zu handeln“, teilte Brümmer dem Auditorium mit. „Wir stellen uns damit aber auch einige Aufgaben für die Zukunft. Beispielsweise bei der nachhaltigen Bewertung von Prozessen und dem systematischen Generieren von Daten besteht für uns Entwicklungspotenzial.“
Reinigungsunternehmen müssen sich zunehmend mit Nachhaltigkeit auseinandersetzen
Nachdem das Thema Nachhaltigkeit insbesondere konsumorientierte Branchen wie die Automobil-, Food- und Verpackungsindustrie traf, reichen diese Branchen die Anforderungen an nachhaltige Produkte nun immer häufiger an ihre Zulieferer und Dienstleister weiter. Die Referenten des Fachforums machten deutlich, dass sich auch die Gebäudereiniger nicht mehr davor verschließen können. „Die Nachhaltigkeit beschreibt eine Handlungsstrategie wirtschaftlichen Handelns bei begrenzten Ressourcen. Das ist deshalb ein Thema, das uns auch in der Gebäudereinigung langfristig begleiten wird“, sagte Sudhop von der Bundesinnung. Sie präsentierte das LIFE-Projekt, eine Initiative der Fédération des entreprises de propreté et services associés (FEP), die bis 2012 in fünf Europäischen Staaten durchgeführt wird und ein Selbstdiagnosewerkzeug für nachhaltiges Wirtschaften in ganz Europa erarbeiten soll. Auch Dr. Peter Hug, Geschäftsführer des VDMA, hält Nachhaltigkeit für unumgänglich: „Die Hersteller werden auf Grund der Vorgaben der EU zukünftig nicht mehr darum herum kommen, ökologische Geräte zu produzieren.“ Dipl. Biologe Wilhelm Schöneberger, AllService GmbH, teilte diese Meinung und bezog auch den sozialen Bereich mit ein: „Es geht nicht nur darum, heute mit guten Mitarbeitern zu arbeiten, sondern auch darum, was diese in zehn Jahren bei Ihnen machen. Nur wer ein Motiv hat, hat einen Grund zum Handeln.“
Detlev Stange zeigte sich erfreut über den Erfolg der Veranstaltung: „Ich habe einen sehr positiven Eindruck. Wir mussten die Veranstaltung ja relativ kurzfristig organisieren. Da sie darüber hinaus auch noch in die Ferienzeit fällt, bin ich überaus zufrieden, dass so viele hochkarätige Vertreter den Weg hierher gefunden haben.“ Insgesamt habe man sehen können, dass für die gesamte Branche Entwicklungspotenzial bestehe, was die Nachhaltigkeit angehe. „Unternehmen wie Piepenbrock sind schon relativ weit. Aber einige bestimmte Bereiche müssen in der ganzen Branche noch klarer definiert werden. Viele Unternehmen handeln ja schon hier und dort nachhaltig, das muss ihnen eben noch bewusster gemacht werden. Wir haben aber auch gehört, dass selbst auf europäischer Ebene noch Mosaiksteinchen zusammengefügt werden müssen. Ein guter Anfang.“