Die Mikrotechnik macht alltägliche Dinge kleiner, handlicher und multifunktioneller. Im Auto findet so die elektronische Steuerung Platz auf winzigen Chips und Sensoren. Autofahren wird komfortabler und sicherer. Stark im Kommen sind Fahrerassistenzsysteme: Was der Fahrer nicht bemerkt, kompensiert das "intelligente" Auto: es reagiert im entscheidenden Moment schneller, "sieht" bei Nacht und Nebel besser als der Mensch und tastet sogar die Straße ab. Kombinierte Radio-CD-Player, die vor 10 Jahren noch die Größe einer Kommode hatten, schrumpfen mit der Mikrotechnik zu kleinsten Kompaktanlagen. Auch Nanotechnologie-Produkte kommen im täglichen Umfeld vor und haben praktische Vorteile: Brillengläser, die nicht mehr beschlagen, Waschbecken, die man nicht mehr so häufig putzen muss, Autos, die durch Regen sauber werden, oder Textilien, die keine Flecken mehr bekommen. All das schaffen die kleinsten Teilchen in Nanobeschichtungen. Unser Fernsehbild wird schärfer und die Flachbildschirme sind deshalb so flach, weil ihre Steuerungsprozesse im Miniaturformat ablaufen.
Auf der Microsys zeigen internationale Aussteller, wie Produkte der Mikro- und Nanotechnik gefertigt und angewendet werden. "Wir sehen heute gute Möglichkeiten, die Mikro- und Nanotechnik für breite industrielle Anwendungen zu entwickeln", sagt Messemacher Paul Schall in seiner Ankündigung. Während manche Wettbewerber sich eher auf Forschung, Elektronik oder Medizintechnik konzentrieren, orientiert sich der Veranstalter auf das Feld der angewandten Produktionstechnik als thematische Ausrichtung.
Die Mikrotechnik befasst sich mit Verfahren, die zur Herstellung von Körpern und geometrischen Strukturen mit Dimensionen im Mikrometerbereich angewandt werden. Zum Vergleich: Ein menschliches Haar hat einen Durchmesser von 70 Mikrometer. Größtes Anwendungsfeld der Mikrotechnik ist die Erstellung integrierter Schaltkreise, die die moderne Computertechnologie erst möglich gemacht haben. Bei Strukturgrößen unter 100 Nanometer redet man von Nanotechnik. Ein Nanometer ist etwa 70.000mal kleiner als der Durchmesser eines menschlichen Haares.