Die Produktentwicklung der Adolf Würth GmbH & Co. KG (AW KG) ist ein stetig wachsender Geschäftsbereich und bildet den Grundstein für zukünftige Produkte des Unternehmens. Dafür werden für die Forschung und Entwicklung am Firmensitz in Künzelsau neue flexible Räumlichkeiten benötigt.
Beim Realisierungswettbewerb für den Neubau des Innovationszentrums war gefordert, das neue Gebäude in Teilbereichen auch für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Zudem soll der Neubau durch seine Architektur die Innovationskraft des Unternehmens verdeutlichen.
Der Entwurf von OBERMEYER, der auf dem Prinzip der räumlichen Faltung beruht, sieht zwei sich ergänzende Baukörper vor. Die Funktionen wie Werkstätten, Labore und Schulungsräume ordnen sich im Hauptgebäude dreiecksförmig um einen gemeinsamen Innenhof, der von einer Stahl-Glaskonstruktion überdacht wird. Das formale Bild des Gebäudes steht für den Kreislauf im Innovationsprozess: Forschung - Entwicklung - Umsetzung - Kontrolle/Optimierung. Das Nebengebäude beinhaltet eine große Werkshalle mit elf Metern lichter Höhe und Labore für unterschiedlichste Test- und Versuchsaufbauten. Form- und Materialsprache greifen die des Hauptgebäudes auf.
Der öffentliche sowie der geschlossene Bereich im Hauptgebäude des Innovationszentrums werden über ein gemeinsames Foyer erschlossen. Dort befinden sich der Empfang, der Showroom und die Cafeteria. Die öffentlichen Werkstätten grenzen direkt an das Foyer an und sollen als „gläserne Werkstätten“ inszeniert werden. Vom Nebengebäude führt ein verglaster Gang direkt in den öffentlichen Bereich des Innovationszentrums. Die beiden Gebäude stehen im Dialog zueinander und formulieren zur angrenzenden Straße eine attraktive Platzsituation. Großzügige Sitz- und Treppenanlagen, die in die bewegte topographische Situation eingepasst sind, bieten attraktive Aufenthaltsbereiche für Mitarbeiter und Besucher.
Ferner soll auf dem Firmengelände ein offenes Parkhaus mit 750 Stellplätzen in Split-Level entstehen, mit dessen Planung OBERMEYER beauftragt wurde. Die Fassadengestaltung soll sich dabei an die des Innovationszentrums anpassen, um den Ensemblecharakter zu stärken.