"Das Staunen ob der Detailtreue auf diesem Maßstab soll dazu dienen, dem zur Gewohnheit gewordenen Anblick des Originals mit Neugier für die Historie des Mauerfalls zu begegnen", so Hermatschweiler weiter. Inzwischen hat sich jeder daran gewöhnt, dieses Bauwerk zu besichtigen und durch die Torbögen zu flanieren. Der Gedanke, dass dieses Tor mitten im Sperrgebiet Berlins lag, scheint heutzutage nahezu unvorstellbar, insbesondere für Jugendliche und junge Erwachsene, die den historischen Mauerfall nicht miterlebt haben.
Zur Technologie des verwendeten 3D Drucks
Selbst stattliche Wahrzeichen wie das Brandenburger Tor können mit den gängigen 3D Druckverfahren in kürzester Zeit miniaturisiert hergestellt werden. Doch soll das Objekt nicht nur original aussehen, sondern auch noch auf der Mikrometerskala ausgedruckt werden, dann stoßen herkömmliche 3D Drucker spätestens bei einer maximalen Bauhöhe von wenigen Zentimetern an ihre Grenzen. Nicht so der 3D Drucker von Nanoscribe, der auf einem neuartigen Druckverfahren basiert und gerade in dieser Größenordnung seine Leistungsmerkmale erst richtig entfaltet. Basierend auf der Technologie der 3D Laserlithografie, die sich besser als jede andere Technik dazu eignet, Objekte von der Nanoskala bis in den Millimeterbereich (Mesoskala) herzustellen, können verschiedenste fotosensitive Ausgangsmaterialien, wie z.B. Fotolacke, per Laserstrahl belichtet und ausgehärtet sowie anschließend als freitragende Kunststoffobjekte entwickelt werden. Selbst Bauteile mit komplexer Geometrie, hohen Aspektverhältnissen, speziellen Krümmungen oder Funktionalitäten wie sie beispielsweise bei Mikrooptiken in Smartphones verlangt werden, können mit diesem speziellen Verfahren gemeistert werden. Mit dem Laserschreiben in drei Dimensionen hat der 3D Druck daher nun auch Einzug in die Nanound Mikrotechnologie gehalten und öffnet zahlreichen wissenschaftlichen wie auch industriellen Anwendungen bis dato ungeahnte Möglichkeiten.