Vor nicht allzu langer Zeit schlug Apples iPhone Wellen, da es im Verdacht stand, ein Bewegungsprofil des Nutzers zu erstellen. Dies täuscht vor, dass moderne Smartphones eine Fülle an Daten sammeln und weiterleiten. Doch gerade für Entwickler ist die eigene App in Wahrheit eine Blackbox. Nach Kauf im Apple App Store oder Android Market bricht der Dialog ab - vom Sammeln der Nutzerdaten keine Spur.
Hierzu meint Susanne Köhler, Geschäftsführerin des Esslinger Webanalyse-Spezialisten Mindlab Solutions:
"Apps bilden oft Dienste nach, die Nutzer auf ihrem PC in einem Browser aufrufen würden. Sie stellen also das Internet in einer komprimierten, für die Verwendung auf Smartphones optimierten Form, dar. Um auf einer modernen Smartphone-Plattform relevant zu werden, bleibt Unternehmen oft nichts anderes übrig, als eine App zu entwickeln. Doch mit der Abkehr vom Browser geben Entwickler die Informationshoheit über ihr Angebot aus der Hand. Im Browser kann der Anbieter mit der Webanalyse das Verhalten der Nutzer beobachten, das Angebot optimieren und dank Targeting maßgeschneidert Kunden ansprechen. Nicht so in der App. Die neuen Zugriffsarten werden sich jedoch auch in den Analyse-Tools niederschlagen. Dies ist sicher. Doch nicht alles was in der Analyse von Apps machbar ist, ist auch regelkonform!"
"Die Bedingungen, die die Plattform-Betreiber, wie Apple oder Google, Entwicklern auferlegen, machen Analysen in Apps zu einer Wanderung auf einem schmalen Grat. So dürfen Entwickler für Apples iOS personenbezogene Daten laut iOS Developer Program License Agreement nicht an Dritte weitergeben. Und auch die Gesetzgebung in Deutschland und Europa weißt das Mögliche in klare Grenzen. Um Debatten über die Interpretation solcher Richtlinien zu entgehen, sollten Entwickler eine Lösung wählen, die nicht in Grauzonen arbeitet."
"Es mag für manche widersinnig klingen: Aber Datenschutz ist ein wesentlicher Aspekt der Webanalyse, im Browser wie in der App. So arbeiten Webanalyse-Lösungen für Browser mit anonymisierten Daten, die keine Rückschlüsse auf den Nutzer zulassen. Im Mittelpunkt muss stehen, das Verhalten auf der Seite zu analysieren, das eigene Angebot mittels dieser Daten entsprechend zu optimieren und in einem dritten Schritt mittels Targeting Kunden ein maßgeschneidertes Angebot bereitzustellen. Dies funktioniert im Browser auch ohne Eingriff in die Privatsphäre des Nutzers. Apps auf Smartphones dürfen hier keine Ausnahme darstellen. Niemandem ist damit gedient, wenn eine App private Daten übermittelt. Wer sich als Anbieter also Gedanken über die Analyse seiner App macht, sollte ein Lösung wählen, dass keine Kompromisse eingeht, sondern klar in den Grenzen des Erlaubten, sowohl Seiten des Gesetzgebers als auch der Plattformbetreiber, arbeitet. Produkte wie der netmind RAPPTOR analysieren Apps streng im Rahmen des erlaubten und bringen für den App-Anbieter Licht ins Dunkle der App-Nutzung, indem bekannte Größen aus der Webanalyse auch für den mobilen Kanal nutzbar gemacht werden."