Die Miniaturisierung in der Mikroelektronik stellt viele Funktionalitäten zur Verfügung, die bisher nur auf großen, teureren HiL-Simulatoren möglich waren. Die Hardware des NovaSim Micro besteht aus leistungsstarken, in der Praxis der großen NovaSim-Systeme bewährten Komponenten. Durch den Einsatz eines Power-PCs wird eine hohe Rechenleistung erreicht. Das integrierte FPGA gewährleistet Flexibilität und einen großen Funktionsumfang; durch entsprechende Programmierung kann das FPGA sogar mit unterschiedlichsten anwenderspezifischen Funktionalitäten konfiguriert werden. Bis zu 79 digitale FPGA-I/O-Kanäle, je 32 digitale Ein- und Ausgänge, 32 analoge 16-bit Eingänge, vier analoge 16-bit Ausgänge und anwenderspezifische Signalkonditionierung schaffen die Voraussetzung für eine Vielzahl von Testszenarien. Die Erweiterungssteckplätze können optional mit zwei CAN-Kanälen und bis zu 32 analogen 16-bit Ausgängen belegt werden. Darüber hinaus sind zwei von der Software ansteuerbare sowie drei extern ansteuerbare Relaisausgänge erhältlich.
Alle NovaSim-Systeme sind softwarekompatibel, so dass NovaSim Micro Anwender von zahlreichen bewährten Softwarefunktionalitäten profitieren. Neben einer großen Zahl von PWM Ein- und Ausgängen stehen beispielsweise bitserielle Protokolle und die Vermessung sowie Generierung von Sondersignalen mit Auflösungen im Nanosekundenbereich zur Verfügung. Diese Funktionalitäten kann der Anwender über Simulink-Blocksets mit komfortablen grafischen Bedienoberflächen für Stimulationen und Simulationen einbinden. Eine Python-Schnittstelle ermöglicht die Integration in Test-Frameworks, so dass Tests vollautomatisch ablaufen können.
LabVIEW BedienoberflächeJe nach gewünschtem Einsatzgebiet sind mehrere Ausbaustufen von Hard- und Software erhältlich. Die Hardware-Einstiegskonfiguration mit entsprechender Signalkonditionierung eignet sich beispielsweise für die Prototypenentwicklung mit Evaluations-Boards. Eine Ausbaustufe für den Automotive-Bereich bietet den dort notwendigen spezifischen Spannungsbereich.
Die Software-Einstiegskonfiguration umfasst Stimulationsanwendungen mit LabVIEW Bedienoberflächen. Die Ausbaustufe zum Betrieb regelungstechnischer Modelle versetzt den Anwender in die Lage, zusätzlich echtzeitfähige Simulink-Modelle auf NovaSim Micro ablaufen zu lassen. Dies geschieht mit sogenannten Blocksets, die eine einfache grafische Einbindung der Hardware ermöglichen.
Die Flexibilität und Leistungsfähigkeit von NovaSim Micro zeigt sich an einem Anwendungsbeispiel aus dem Automotive-Bereich. Komplexe Signale wie Kurbel- und Nockenwellensignale sowie Einspritz- und Zündsignale für bis zu 20 Zylinder werden mikrosekundengenau gemessen, synchronisiert und ausgegeben. Zu Testzwecken können für diese Signale selbst komplexe Fehler generiert werden, was in dieser Preisklasse einzigartig ist. Umfangreiche Funktionalitäten stehen auch für andere Einsatzbereiche zur Verfügung. Genauso können spezifische Funktionalitäten je nach Anforderung in der Regel durch Softwareanpassung ohne Veränderung der Hardware nachgerüstet werden.