Die AUTOMATICA bietet vom 8. bis 11. Juni 2010 jungen Unternehmen eine internationale Plattform, um ihre innovativen Ideen dem Fachpublikum zu präsentieren und weltweite Geschäftskontakte anzubahnen. Insgesamt zeigen 23 Aussteller am geförderten BMWi-Gemeinschaftsstand "made in Germany" in der Halle A1 ihre Neuheiten.
Einige Beispiele verdeutlichen die technologische Innovationskraft "made in Germany".
Flexible Modul-Produktionslinien
Die Losung für erfolgreiches Wirtschaften in der Montage- und Handhabungstechnik heißt heute: Zunehmende Automatisierung der Produktion bei flexibler Produktumstellung. Der Trend zu adaptiven Modul-Fertigungsanlagen, die nach dem Baukastenprinzip funktionieren, setzt sich vor allem bei den jungen Firmen des Gemeinschaftsstandes durch.
Ein Beispiel zeigt die gerade erst gegründete Firma KR-Automation GmbH mit ihrer Anlage "FMD1": Sie demonstriert eine kameragesteuerte Fließbandverfolgung mit Industrierobotern. Die Kamera lokalisiert die Produkte, die Roboter greifen sie an zwei Positionen ab. Das Markenzeichen der Jungunternehmer ist ein fraktales, mobiles und digitales Automatisierungssystem: Eine Fertigungszelle ist in kleine und überschaubare Module unterteilt und kann individuell nach dem Baukastenprinzip zusammen gesteckt werden. Durch Plug-&-Play können je nach Auslastung weitere Module angedockt werden. Der Vorteil: Die Fertigungsanlage ermöglicht ein flexibles Reagieren auf veränderte wirtschaftliche Bedingungen - wie z. B. Produktionsverlagerungen - und ist zudem Produktunabhängig. KR Automation bietet Komplettlösungen an, aber auch Systemmodule als Zukaufkomponenten wie z.B. innovative Greifsysteme für den Nahrungsmittelbereich, auf den sich die Firma von Anfang an spezialisiert hat.
Quelle: KR Automation GmbH
Wer bei dem Thema Robotik noch zögerlich ist, für den bietet die Firma RevXperts GmbH eine einfache Lösung: Sie stellt zum ersten Mal ihr neues Programmierverfahren für Roboter vor, das IR-Sensorsystem "Xtrak RP". Das Trackin Verfahren schließt die Lücke zwischen der auf CAD-Daten basierenden Offline- und der vor Ort auf dem Bauteil stattfindenden Online-Programmierung. Laut Herstellerangaben sei es über 50 Prozent effizienter als eine manuelle Online Programmierung oder kombinierte Online-Offline Verfahren. Entscheidend dabei ist, dass für die Anwendung keine aufwändigen Schulungen für Facharbeiter mehr notwendig sind. Dadurch bieten sich größere Einsatzmöglichkeiten für den Roboter, die bisher der Kosten-Nutzenanalyse zum Opfer fielen. Profitieren könnten von dieser Entwicklung vor allem mittelständische Betriebe wie auch Firmen aus den Schwellenländern.
Ein weiterer Aussteller im Bereich Robotik ist Blackbird Robotersysteme GmbH. Das Unternehmen präsentiert eine Werkzeugkette für das robotergestützte Remotelaserstrahlschweißen. Die Planungssoftware "RobotMotionCenter" unterstützt die Auslegung, Bahnoptimierung und Offlineprogrammierung von Remoteschweißanlagen. Sie bietet eine integrierte Umgebung zur Simulation und Bahnoptimierung von Remotelaseranwendungen. Umfassende Postprozessoren ermöglichen die Offlineprogrammierung für verschiedene Roboter und Scannerfabrikate.
Größere Effizienz durch schnelleren Durchlauf
Aber nicht nur modulare Automatisierungssysteme an sich, die schnell an veränderte Produktlinien oder Stückzahlschwankungen angepasst werden können, sorgen für steigende Produktivität. Auch Lösungen, die eine schnellere Produktionsgeschwindigkeit ermöglichen, steigern die Absatzchancen im Wettbewerbsumfeld.
Ein Beispiel dafür demonstriert das Robotiksystem des Unternehmens Elektrotechnik Bernhard Peter ET-P. Statt der üblichen Übertragung von zwei linearen Bewegungen pro Übertragungseinheit zum Transportieren von Massen kann das ET-P-Robotiksystem sowohl eine rotierende als auch mindestens eine lineare Bewegung übertragen. Darüber hinaus können über die Kaskadierfähigkeit des Systems mehrere Bewegungen übersetzt werden, die alle über Riemen transportiert werden. Dadurch erhöht sich insgesamt die Beschleunigung (4 G) und demzufolge auch der Durchsatz der Güter.
Auf eine erhöhte Produktionsgeschwindigkeit in der Handhabungs- und Fördertechnik setzt auch die Firma Eckhard Polmann GmbH: "ProChain" ist ein neuartiges Strom- und Druckluftführendes Handlingssystem zur Adaption von Sauggreifern, pneumatischen Greifern oder Elektromagneten. Laut Hersteller wird dadurch die Transportgeschwindigkeit um rund 30 Prozent höher als bei herkömmlichen Systemen. Beide beschriebenen Systeme verfügen über modulare Ausbaustufen.
Effizientes und zeitsparendes Wirtschaften setzt aber schon bei der Planung an. Und das erst Recht, wenn es sich um den weltweiten Einkauf handelt. Für ein optimiertes Beschaffungsmanagement speziell für den Frachteinkauf stellt die ebenfalls gerade erst gegründete Firma TenderMaker-Solutions GmbH ihre Software "TenderMaker.Net" vor. Neu daran ist vor allem die hochindividuelle Anpassung der Software an das jeweilige Unternehmen: Interne Prozessabläufe können mit der Software exakt synchronisiert werden. Dadurch profitiert der Anwender im Bereich Frachtmanagement von geringen Prozesskosten, Zeiteinsparung und effektiveren Abläufen. Erprobt wurde die Software in einem gerade erfolgreich abgeschlossenem Pilotprojekt mit der Firma Lindner AG. Diese Software, die seit April 2010 auf dem Markt verfügbar ist, bietet TenderMaker-Solutions in Management-Modulen an.
Die hohen Qualitätsanforderungen an Produkte verlangen zunehmend, dass die verwendeten Einzelkomponenten dauerhaft gekennzeichnet werden und so jederzeit eindeutig zu identifizieren sind. Die Firma Design & Engineering beschäftigt sich mit Handlingseinheiten, Etikettier- und Laserbeschriftungssystemen, Robotergreif- und Transportsystemen und der Entwicklung von Systemen zur industriellen Produktkennzeichnung und identifikation. Schwerpunkte bilden die Bereiche Kennzeichnung von runden oder ähnlichen Querschnitten und die Versiegelung von Verpackungen und sicherheitsrelevanten Behältnissen. Der Hersteller zeigt unter anderem ein neues Kabelkennzeichnungssystem. Laut Herstellerangaben lassen sich durch die Kombination aus Thermotransfer-Druckspendesystem und einer Applikationseinheit vor allem Zeit und Kosteneinsparungen realisieren.
Quelle: Machineering GmbH & Co. KG
3D-Datenverarbeitung wird Standard Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Thema Bildverarbeitung. Bei den Softwareherstellern mit Schwerpunkt Visualisierung setzt sich zunehmend der Trend zu dreidimensionalen Datenverabeitungssystem durch. Dies sowohl in der Messtechnik als auch im automatisierten Produktionsverlauf. Ein innovatives berührungsloses Vermessungsverfahren präsentiert die Firma 3D-Shape GmbH: Sie stellt mit "KORAD 3D" leistungsstarke, optische 3D Sensoren zur dreidimensionalen Vermessung von Objekten und Flächen vor. Mit dieser Präzisionsmesstechnik können Oberflächen bis in den Nanometerbereich sofort ohne dass sonst übliche Abtasten sichtbar gemacht werden. Es handelt sich hierbei um einen Weißlichtinterferometer, der die Messfelder (von 2x2 mm² bis 50x50 mm²) bei einer Auflösung von bis zu vier Mio. Messpunkten erfasst. Als OEM-Messkopf kann der Sensor in bestehende Produktionsanlagen integriert werden und ermöglicht über eine DCOM-Schnittstelle die Einbindung in bestehende Software. Einsatzgebiete für diese 3D-Messtechnik sind die Automobil- und Elektroindustrie sowie der medizintechnische Bereich.
Quelle: 3D Shape GmbH
3D-Bildverarbeitungsverfahren sind aber auch besonders für den Bereich Simulation interessant. Die AUTOMATICA bietet den Ausstellern eine internationale Plattform für mechatronische Verfahren. In diese Sparte stößt die Firma machineering GmbH & Co. KG mit ihrer Lösung für Mechatronik-Simulationen. Die Firma stellt innovative Simulations-Tools für die virtuelle Inbetriebnahme im Maschinen- und Anlagenbau vor. Eine Fertigungsanlage kann somit erst einmal virtuell im Betrieb getestet werden. Interessant ist dabei die 3D-Echtzeit-Kollisionserkennung: Der Produktionsablauf wird realitätsgetreu abgebildet, die Kollisionen werden in Echtzeit überwacht. Der Aussteller bietet eine leicht realisierbare Testumgebung, die in kürzester Zeit aussagekräftige Simulationsexperimente ermöglicht. machineering GmbH wurde 2007 als Spin-Off aus dem Institut für Werkzeugmaschinen und Betriebswissenschaften der TU München gegründet und verweist auf ein halbes Jahrzehnt Praxiserfahrung.
Online - Akkreditierung nun möglich: http://www.automatica-munich.com/...
Über die AUTOMATICA
Internationale Fachmesse für Automation und Mechatronik
Die AUTOMATICA ist die internationale Fachmesse, die alle Segmente des Bereiches Robotik + Automation unter einem Dach vereint. Sie findet seit 2004 im zweijährigen Rhythmus auf dem Gelände der Neuen Messe München statt. Fokus der Messe ist, die komplette Wertschöpfungskette darzustellen. Hinter dem industriegetriebenen Konzept der AUTOMATICA stehen die Messe München GmbH und VDMA Robotik + Automation, ideellfachlicher Träger der Messe. Die Aussteller- und Besucherzahlen der AUTOMATICA sind von einem unabhängigen Wirtschaftsprüfer im Auftrag der Gesellschaft zur Freiwilligen Kontrolle von Messe- und Ausstellungszahlen (FKM) geprüft und international durch UFI (Global Association of the Exhibition Industry) zertifiziert.