- Was sind die wertschöpfenden Prozesse des jeweiligen Unternehmens?
- Wer sollte diese Prozesse gestalten und Verschwendung eliminieren?
Die wirklich wertschöpfenden Arbeitsanteile an einem Prozess festzulegen, ist den allermeisten Lean-Verantwortlichen in den Unternehmen wohl bekannt und kann auch für administrative oder Engineering-Prozesse unternehmensspezifisch festgelegt werden.
Die eigentliche Fragestellung ist jedoch, wer sollte diese Verbesserungen kontinuierlich treiben, durchsetzen und entscheiden? Nach wie vor sind die meisten Unternehmen und Organisationen funktional organisiert. Der Vertrieb, die Entwicklung oder die Produktion sind die Hauptplayer eines Unternehmens – doch wertschöpfenden Prozesse machen vor den Abteilungsgrenzen nicht halt und die meiste Verschwendung gibt es nach wie vor an den „Schnittstellen".
Wer kommt jedoch für die organisationübergreifende Regelung von Prozessen in Frage? Ist es das Topmanagement, externe Berater oder sind es universitäre Einrichtungen und Professoren? Kurioserweise werden hier immer nur diejenigen genannt, welche am wenigsten in den wertschöpfenden Prozessen arbeiten und somit für eine kontinuierliche Verbesserung der Prozesse nicht in Frage kommen.
Um zur Eingangsfrage zurückzukommen. Ein schlankes Unternehmen entsteht ausschließlich durch die jahrelange und kontinuierliche Eliminierung von Verschwendung in den operativen Abläufen. Dies erfordert Mitarbeiter die Verschwendung erkennen und Rahmenbedingungen vorfinden, um diese grundsätzlich eliminieren zu können.
Die Aufgaben von Topmanagement, Beratern oder Professoren kann lediglich sein, dafür zu sorgen, dass diese Rahmenbedingungen entstehen.
Karl Heinz Döppler
Herausgeber LEANmagazin