Dies regt natürlich einerseits dazu an, sich ständig die Frage zu stellen: „Was ist denn dann Lean?“ andererseits aber auch die grundsätzliche Fragestellung hervorruft „Warum sollte eine Unternehmen überhaupt Lean einführen?“ bzw. „Warum sollen wir denn anders arbeiten wie früher?“
Um es gleich vorwegzunehmen: Es geht für ein Unternehmen nicht darum, Lean einzuführen oder nicht! Es geht auch nicht darum, anders zu arbeiten oder eben nicht.
Lean ist allenfalls Mittel zum Zweck, eine Art Werkzeugkasten oder eine bestimmte Art zu denken und zu führen, die in aller Regel große Vorteile für ein Unternehmen mit sich bringt.
Entscheidend für ein Unternehmen ist es, die im wahrsten Sinne des Wortes wertschöpfenden Prozesse möglichst perfekt und ohne Fehler/Verschwendung zu bearbeiten. Dies muss vor allem durch die Manager der Wertströme sichergestellt werden – gerne durch die Unterstützung der Lean Fachleute.
Gefährlich wird es, wenn die Lean Einführung zum Selbstzweck wird und ihrerseits Verschwendung in beträchtlichem Ausmaß hervorruft. Ebenso unglücklich ist es, wenn die Lean Fachleute den Wertstrom-Managern Vorschriften machen wollen, wie sie „lean“ arbeiten sollen.
Lean wurde an dieser Stelle schon häufig als sehr wirkungsvolles Instrument beschrieben, um Unternehmen erfolgreicher zu machen, aber bitte denken Sie daran:
Lean ist das Instrument - nicht die Melodie!
Karl Heinz Döppler
Herausgeber LEANmagazin