Eine besonders packende Geschichte weiß der prämierte Adler Trumpf Junior aus dem Jahre 1934 zu erzählen. Dieser wurde kurz nach Kriegsbeginn von seinem Besitzer in sämtliche Einzelteile zerlegt und, in Kartons verpackt, hinter einer Wand eingemauert. Der Autoliebhaber fürchtete, die Franzosen könnten sich des Fahrzeugs bemächtigen. Er kehrte von einem Fronteinsatz nicht mehr zurück, und der Wagen geriet in Vergessenheit. Erst Jahrzehnte später wurde er bei einer Gebäudesanierung entdeckt und Stück für Stück wieder zusammengesetzt. "Der Adler ist das beste Originalauto der gesamten Messe, mit einer einzigartigen Patina", schwärmte Runar.
Nicht in Kisten, sondern volle 25 Jahre im Freien verbrachte ein VW Käfer Typ 11, Baujahr 1964. "Der Wagen ist komplett mit Moosen und Flechten überwachsen", sagte Runar. "Das ist ein lebender Käfer, sozusagen ein Biotop-Car." Wie aus dem Ei gepellt hingegen präsentierte sich ein Mercedes-Benz Vorkriegs-Siebensitzer 22/50 von 1915. Runar: "Es ist beinahe unglaublich. Das Fahrzeug wurde in einer Remise entdeckt, es wurde kaum gefahren. Man könnte glauben, es wäre erst gestern aus dem Werk gekommen."
Neben vielen seltenen Stücken wie etwa einem Rolls Royce Feuerwehrfahrzeug von 1930 oder einem in einer Scheune entdeckten Lanz Bulldog wurden auch ein roter Chevrolet Corvette aus dem Jahre 1964 und ein Cadillac Club Coupé Fastback von 1949 prämiert, die von der zunehmenden Begeisterung für PS-starke Amerikaner hier zu Lande zeugen. Der ungewöhnliche Cadillac wurde übrigens nach der Vorlage des "Cadzilla" der Rockgruppe ZZ Top aufgebaut.
Eine besondere Leistung schließlich stellt ein schwedischer HKB Clubbus von 1957 dar: In liebevoller Kleinstarbeit restaurierten Berufsschüler aus Eksjö in der schwedischen Provinz Jönköping über einen Zeitraum von fünfzehn Jahren den auf einem Schrottplatz entdecken Bus. Ehrensache, dass man die 1200 Kilometer zur Preisverleihung nach Stuttgart auf eigener Achse zurücklegte - Respekt!