- CO2-Fußabdruck des neuen KEf-Steuerventils mehr als halbiert, bei neuer Bremszange Light Weight Caliper um 24% gesenkt
- Neue Hydraulikeinheit i3HU sowie Einstiegssystem E4 mit klar reduzierten Emissionen in der Nutzungsphase
- Divisionsübergreifende Arbeitsgruppe für Ecodesign
„Umweltschutz und Nachhaltigkeit haben bei Knorr-Bremse einen hohen Stellenwert. Wir bekennen uns klar zu unserer ökologischen Verantwortung“, sagt Klaus Deller, Vorstandsvorsitzender von Knorr-Bremse und verantwortlich für die Division Systeme für Schienenfahrzeuge. „Wir arbeiten kontinuierlich daran, Mobilität energieeffizient, schadstoffarm, lärmreduziert und damit klima- und ressourcenschonend zu gestalten. Mit unseren Lebenszyklusanalysen treten wir den Nachweis an.“ Die Fachleute analysierten dafür das neue Knorr-Bremse Einheitsventil (KEf), die gewichtsreduzierte Bremszange Light Weight Caliper, die intelligente elektrohydraulische Versorgungs- und Steuerungseinheit i3HU sowie das Einstiegssystem E4 der Knorr-Bremse Gesellschaft IFE.
In die CO2-Evaluation flossen nicht nur die Einsparungen der Produkte und Systeme im Betrieb ein, sondern auch die im Fertigungsprozess sowie beim Recycling oder der Entsorgung. „Wir halten uns an die Vorgaben der internationalen Norm für Ökobilanzierung ISO 14040 und der UNIFE Product Category Rules. Damit haben wir die Analysen auf eine wissenschaftliche und nachvollziehbare Basis gestellt“, ergänzt Stefan Bräuherr, bei KnorrBremse verantwortlich für das Thema Corporate Responsibility.
Geringerer Materialverbrauch in der Fertigung oder höhere Effizienz im Betrieb
Besonders hoch ist die Reduktion von CO2-Emissionen beim neuen Knorr-Bremse Einheitsventil (KEf). Knorr-Bremse hat sein wichtigstes Steuerventil für den Frachtverkehr grundlegend überarbeitet. Im Vergleich zum Vorgängermodell reduziert sich der CO2Footprint um mehr als die Hälfte auf 52%. Beim Light Weight Caliper, einer neuen Bremszange für gewichtssensible Anwendungen, ließ sich der CO2-Fußabdruck um knapp ein Viertel (24%) reduzieren. Da beide Systeme ohne eigenen Stromverbrauch auskommen, erreichte Knorr-Bremse die Einsparungen größtenteils über den geringeren Materialverbrauch dank der geschickten Konstruktion. In der Folge werden auch weniger Ressourcen für die Wartung der Produkte eingesetzt und entsprechend weniger Umweltauswirkungen generiert.
Die intelligente elektrohydraulische Versorgungs- und Steuerungseinheit i3HU, mit der Knorr-Bremse die Integration von hydraulischen Bremssystemen in Straßenbahnen erleichtert, punktet besonders im Betrieb, welcher maßgeblich zur Reduktion der GesamtCO2-Emissionen um 15% beiträgt. Beim Einstiegssystem E4 der Knorr-Bremse Gesellschaft IFE, das unter anderem in Doppelstockwagen der DB AG verbaut ist, ergaben die Berechnungen eine CO2-Reduktion um rund 8%. Bei diesem Beispiel zeigt sich, dass Lebenszyklusanalysen differenziert zu betrachten sind: Zwar liegt beim E4 der CO2Fußabdruck der Fertigung etwas höher im Vergleich zur Vorgängergeneration. Der energieärmere Betrieb und Materialeffizienz in der Überholung überkompensieren dies jedoch deutlich.
Bei der Berechnung der CO2-Fußabdrücke wurden entsprechend der Normvorgaben keine Effekte durch die Gewichtsreduktion von Komponenten in der Nutzungsphase berücksichtigt. Für Betreiber ergeben sich dadurch zusätzliche Einsparungen. Beim Light Weight Caliper wird beispielsweise bei einer Standardmetroanwendung über den Zeitraum von 40 Jahren eine Energieeinsparung von 10 MWh pro Bremszange erwartet. „Die Reduktion von produktbedingten Umweltauswirkungen sind bei Knorr-Bremse eine langfristige Angelegenheit“, betont Bräuherr: „Um die Nachhaltigkeit auf Produktebene noch stärker im Produktentstehungsprozess zu verankern, haben wir 2017 eine divisionsübergreifende Arbeitsgruppe zum Thema Ecodesign ins Leben gerufen. Dort arbeiten Mitarbeiter aus Corporate Responsibility sowie Vertreter der Divisionen Rail und Truck, z. B. aus dem Remanufacturing, aktiv zusammen.
Industrielle Aufarbeitung von Produkten im Fokus
Da die verlängerte Lebensdauer eines Produkts zur Steigerung der Nachhaltigkeit enorm beiträgt, steht die industrielle Aufarbeitung von Produkten bei Knorr-Bremse seit jeher im Fokus: Dabei werden gebrauchte Produkte so aufgearbeitet, dass sie mit identischer Funktion bei geringerer Lebenserwartung erneut Verwendung finden können. Verglichen mit einem neuproduzierten Bauteil fällt die Gesamtökobilanz positiv aus, da Neumaterialien und Energie deutlich reduziert eingesetzt wurden. Beispielsweise werden bei der Überholung von Kompressoren, Aktuatoren (Klotzbremseinheiten, Bremszylinder und Bremszangeneinheiten) sowie Steuer-, Lastbrems- und Wiegeventilen aus Bremskomponenten lediglich die Verschleißteile durch Knorr-Bremse ersetzt. Weit über 90% des Materials können wiederverwendet werden. Auf diese Weise arbeitete Knorr-Bremse 2017 über das Service Center in Berlin rund 45.000 Produkte unterschiedlichster Art auf. In China sind 2017 Bremsausrüstungen für über 2.000 Wagen für Hochgeschwindigkeitszüge, 1.700 Lokomotiven und fast 1.500 Metrozüge wiederaufgearbeitet worden, ebenso wie rund 1.000 Einstiegssysteme für Hochgeschwindigkeitszüge, 1.500 Klimaanlagen und rund 16.500 Aktuatoren.