Anstelle von Vorträgen gab es Podiumsdiskussionen zu acht Themen, an denen sich auch das Publikum rege beteiligte. So ging es zunächst um die Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen. Bei der Integrierten Versorgung haben einige Kassen zwar viele Verträge abgeschlossen, jedoch nur wenige Versicherte beteiligen sich daran. Wie auch bei den Serviceleistungen wurde hier als Problem erkannt, dass die Versicherten oftmals gar nicht wissen, was Ihre Kasse alles bietet. Auch verhindert eine Überregulierung durch die Politik – etwa bei manchen Naturheilverfahren – eine Übernahme der Kosten durch die Kasse, obwohl dies von Seiten der Versicherten und auch der Kassen sehr gewünscht wird.
Einen weiteren Schwerpunkt der Diskussionen bildeten die in der Presse veröffentlichten und oftmals kontrovers diskutierten Krankenkassentests und -vergleiche. Als Pressevertreter waren die für die Krankenkassentests der Publikationen „Focus Money“, „Ökotest“ und „Euro“ verantwortlichen Journalisten anwesend. In der lebhaften, aber äußerst sachlich geführten Diskussion konnten sowohl Reporter als auch Krankenkassenvertreter ihre Sichtweisen darlegen. So wünschen sich die Kassen eine mehr qualitative Beurteilung ihrer Leistungen, während in der Umfragepraxis aber Mengen- und Größenmerkmale leichter zu erfassen sind. Als konstruktives Ergebnis der Diskussion wurde die Einrichtung einer Arbeitsgruppe angeregt, die paritätisch mit Vertretern der verschiedenen Kassensparten und Journalisten besetzt sein soll. Dadurch soll der Austausch zwischen Krankenkassen und Medienvertretern verbessert und eine faire und qualitätsorientiertere Gestaltung künftiger Krankenkassenvergleiche sichergestellt werden. Der Online-Dienst gesetzlicheKrankenkassen.de wird dies organisieren.
Abschließend diskutierten die Krankenkassenvertreter die möglichen Auswirkungen des im nächsten Jahr bevorstehenden Gesundheitsfonds. Hier gab es sehr unterschiedliche Meinungen, was die möglichen Auswirkungen angeht. Einig waren sich aber alle Kassen, dass der Gesundheitsfonds von ihnen nicht gewollt sei, dass aber zum Wohl der Versicherten das Beste in Form eines Qualitätswettbewerbs daraus gemacht werden muß. Eine Prognose zur künftigen Entwicklung der gesetzlichen Krankenversicherung kann nach Ansicht der Kassenvertreter jedoch erst getroffen werden, wenn der Gesundheitsfonds mit all seinen heute noch nicht absehbaren Konsequenzen tatsächlich in Kraft ist.
Aufgrund der positiven Resonanz der Teilnehmer wird es im kommenden Jahr voraussichtlich wieder einen Krankenkassentag geben.