Die günstige geographische Lage zu den Kunden in Osteuropa als auch die Integration in das petrochemische Chemiedreieck im Süden Bayerns mit den Standorten Burghausen und Gendorf habe das Unternehmen dazu bewogen, auch weiterhin in Münchsmünster zu investieren, erklärte Basell-Werksleiter Jürgen Kaethner. „Wir bekommen hier alle petrochemischen Rohstoffe, die wir für die Produktion unserer Kunststoffe benötigen aus benachbarten Raffinerien. Das ist ein extremer Standortvorteil für uns.“ Basell wird im Industriepark Kunststoffe zum Einsatz in verschiedensten Lebensmittelverpackungen sowie speziellen Folien- und Textilanwendungen herstellen. Die neue Anlage ersetzt einen Produktionsbetrieb, der im Dezember 2005 bei einem Brand völlig zerstört wurde.
Aus erster Hand informierte sich Minister Huber auch zum aktuellen Stand eines Projekts, das über die Region Ingolstadt hinaus bundesweite Bedeutung hat: die Ethylen-Pipeline Süd (EPS). Basell Polyolefine ist neben BASF, Borealis Polymere, Clariant Produkte (Deutschland), OMV Deutschland, Vinnolit und Wacker Chemie einer der sieben Projekt-Gesellschafter. „Dass der Standort Münchsmünster für uns von großer Bedeutung ist, wird auch durch unseren Kauf der Ethylen-Produktion von der RuhrOel GmbH und dem damit verbundenen Einstieg in die EPS-GmbH unterstrichen“, sagte Basell-Geschäftsführer Jürgen Kerth gegenüber dem Wirtschaftsminister.
Die EPS nimmt ihren Ausgang in Münchsmünster und verläuft über insgesamt 360 Kilometer durch Baden-Württemberg nach Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz). Die geplante Rohrleitung soll Ethylen, das für die Herstellung von Kunststoffen benötigt wird, sicher und wirtschaftlich zwischen wichtigen süddeutschen Chemiestandorten transportieren und Südostbayern, den Raum Ingolstadt und Ludwigshafen an das nordwesteuropäische Ethylen-Verbundnetz anschließen.