Das wirtschaftliche Umfeld der chemischen Industrie in Bayern, in dem sich InfraServ Gendorf als Dienstleister und Betreibergesellschaft des Industrieparks Werk GENDORF bewegt, verzeichnet laut Dr. Langhammer ein weiterhin positives Umsatzwachstum. Im 3. Quartal 2006 lag dieses bei +8,9 % über dem Vorjahr. So berichten auch die großen Standortunternehmen des IP GENDORF – Clariant, Dyneon, Vinnolit und Klöckner Pentaplast – über deutliches Umsatzwachstum, getrübt allerdings von den weiterhin gestiegenen Rohstoffpreisen.
Für InfraServ Gendorf wirkt sich die positive Entwicklung mit einem um rund 6 % über Plan angestiegenen Umsatz aus, so dass zum Jahresende mit einem gesamten Umsatz von deutlich über 210 Mio. € gerechnet wird, entsprechend auch mit einer positiven Entwicklung beim Ergebnis, so Dr. Langhammer.
Personalstand steigt
Positive Auswirkungen auch auf die Beschäftigungssituation bei InfraServ: Um auf die zunehmende Nachfrage reagieren zu können, hat das Unternehmen den für Ende 2006 ursprünglich geplanten Personalstand von damals 885 Vollzeitstellen auf nunmehr 902 erhöht. Die Anzahl der Azubis der ISG beträgt 99 und ist ebenfalls leicht gestiegen. Um die Sicherheit beim Arbeiten weiter deutlich zu verbessern, wurde laut Dr. Langhammer das InfraServ-weite Projekt „Sicherheit offensiv“ gestartet, das mit intensiven Mitarbeiterschulungen und einem detaillierten Maßnahmenkatalog langfristig die Unfallzahlen auf Null senken soll.
Aktuelle Investitionen…
Bei den aktuellen Investitionsprojekten 2006 verweist der InfraServ-Geschäftsleiter auf das kürzlich abgeschlossene größte Vorhaben, die mit rund 7 Mio. € Invest in Betrieb gegangene Anlage zur Klärschlammverbrennung. In Abwicklung befinden sich im Industriepark noch der Bau der neuen Vorklärungsanlage für 3,5 Mio. € und die Erneuerung der Stromhauptschaltanlage für 4,3 Mio. €.
Auslöser für den Wachstumsschub am Standort GENDORF ist laut Langhammer der kürzlich erfolgte Beschluss zum Bau der Ethylenpipeline Süd (EPS), „womit die wichtigste Voraussetzung für die Absicherung der Ethylenversorgung, des wichtigsten Rohstoffes für den gesamten Industriepark, erfüllt wurde“. InfraServ werde sich um den Betrieb der neuen Pipeline bewerben. Ebenfalls wie ein Startsignal habe sich der EPS-Beschluss für ein weiteres „Gendorfer Schlüsselprojekt“, dem Ausbau der Chlorproduktion bei Vinnolit, ausgewirkt: „Bis 2011 beabsichtigt Vinnolit allein in GENDORF dafür rund 70 Mio. € zu investieren!“
…noch mehr Investitionen
Ausgelöst durch Neuanlagen und Anlagenerweiterungen der Standortfirmen Linde, Dyneon und Vinnolit, aber auch geplanter Erweiterungen bei Clariant und Klöckner Pentaplast, stünden für InfraServ eine Reihe von Investitionsprojekten bevor, die z. T. den Kommanditisten bereits zur Genehmigung vorliegen oder noch in Planung sind: Der Erwerb eines 110 kV-Trafos inklusive Schaltfeldern, der Ethylenverdichter in Münchsmünster, ein neues Rückkühlwerk, ein neues VbF-Lager für brennbare Flüssigkeiten, zusätzliche Infrastruktur für den Chlorausbau, der Ausbau des Stromnetzes sowie gegebenenfalls die neue Infrastruktur für den Bioenergiepark. „Alles in allem reden wir hier für die nächsten zwei Jahre von einem Betrag in mittlerer zweistelliger Millionenhöhe, ein Investitionspaket in bisher noch nie da gewesener Größenordnung seit Bestehen der InfraServ Gendorf im Jahre 1997!“
Ausblick auf 2007
Für das kommende Jahr erwartet InfraServ einen weiteren deutlichen Umsatzanstieg. „Wir haben die einmalige Chance, einen großen Sprung im Wachstum des Standorts GENDORF zu machen und damit für die Zukunft unserer Arbeitsplätze“, betont Geschäftsleiter Dr. Bernhard Langhammer.
Betriebsrat freut sich über Beschäftigtenanstieg
Der Betriebsratsvorsitzende der InfraServ, Erich Ringsgwandl, freut sich über die positive Entwicklung des Unternehmens insbesondere über „die Tendenz zu Neueinstellungen“ sowie die Zunahme der Ausbildungsplätze um drei auf nunmehr im ganzen Industriepark 209 Azubis, 99 davon bei ISG. Dazu kommen noch etwa 50 BIT-Schüler. „Das sehen wir als gutes Zeichen der Beschäftigungspolitik der Zukunft!“
Ringsgwandl sieht den Erfolg für die genehmigte Förderung der EPS auch im Bemühen der Betriebsrätearbeitsgemeinschaft des Industrieparks Werk GENDORF, in der die Belegschaftsvertreter der Unternehmen Clariant, Dyneon, InfraServ, KP und Vinnolit gemeinsame Interessen artikulieren: „Unsere Schreiben an die bayerische Staatskanzlei, an die IGBCE-Hauptverwaltung sowie an die verschiedenen Bundestagsabgeordneten haben mit beigetragen, dass die Förderung der Gesamtkosten mit 29,9 Prozent vom Freistaat zustande gekommen ist.“ Dies sei ein wichtiger Schritt für die Zukunft des Industrieparks, seien doch 60 Prozent der Gesamtproduktion in GEN-DORF vom Ethylen abhängig.