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2015: ein Jahr in anspruchsvollem Umfeld konnte gemeistert werden

Pkw-Konjunktur weiter positiv, auch Nutzfahrzeuge mit Wachstum, Maschinenbau bleibt ohne Dynamik / 2016: Verhaltener Ausblick angesichts zurückhaltender Kundenerwartungen

(PresseBox) (Hagen, )
Die konjunkturelle Entwicklung der Massivumformung in Deutschland bleibt gespalten: Während die Zulieferer für die Automobilindustrie bei guter Kapazitätsauslastung stabile Wachstumsraten verzeichnen, sehen sich Schmieden, die an den Maschinen- und Anlagenbau liefern, aufgrund der schwachen Auftragslage teilweise gezwungen, für einzelne Abteilungen auf Kurzarbeit zurückzugreifen. Die amtliche Produktionsstatistik weist für die gesamte Massivumformung nach 3 Quartalen des Jahres 2015 einen Produktionsrückgang von real 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum aus. Das Wachstum von 1,4 Prozent, das im Bereich Fahrzeugbau erzielt werden konnte, wurde durch die anhaltende Flaute in vielen Bereichen der Maschinen- und Anlagenbauer überkompensiert. Nachdem im dritten Quartal die Produktionsmenge für die Fahrzeugindustrie auf das Vorjahresniveau und damit stärker als erwartet abgesunken ist, dürfte sich auch für das Gesamtjahr ein Produktionsrückgang für die Massivumformung in Deutschland ergeben.

Diese Einschätzung bezieht sich jedoch auf den Durchschnitt der gesamten Branche, die neben den Herstellern von Gesenkschmiede- und Kaltfließpressteilen auch die Produzenten von Freiformschmiedestücken, gewalzten Ringen und Rohrleitungsformstücken wie etwa Flansche umfasst. Insbesondere die Zulieferer der Automobilindustrie dürften sich besser entwickeln, also vor allem die entsprechend spezialisierten Gesenkschmieden und Kaltfließpresser. Für diese ist ein Wachstum von 2 Prozent gegenüber 2014 durchaus erreichbar. Dagegen müssen die Zulieferer des Maschinen- und Anlagenbaus im Durchschnitt mit einem Marktrückgang um etwa 10 Prozent rechnen, abhängig vom Kundenspektrum der Unternehmen.

„Der Ausblick auf das Jahr 2016 fällt angesichts der Erwartungen der wichtigsten Kunden der Massivumformung in Deutschland verhalten optimistisch aus“, stellt Dr. Theodor Tutmann, Geschäftsführer des Industrieverbandes Massivumformung fest. Der Verband der Automobil­industrie erwartet ein Produktionsplus von 1 Prozent, der Maschinenbauverband geht von Stagnation aus. „Um mehr als 1 Prozent Wachstum zu erzielen, muss es den Unternehmen der Massivumformung gelingen, Innovationen in die Kundenprodukte einzubringen, die dort für echte Mehrwerte sorgen, etwa über das Trendthema Leichtbau“, so Dr. Tutmann.

Seit dem Jahr 2011 ähneln sich die Konjunkturverläufe der Branche: Nach einem sehr starken ersten Quartal und insgesamt positiven ersten Halbjahr schwächte sich die Konjunktur im zweiten Semester der jeweiligen Jahre mehr oder weniger stark ab. Dieses Muster wiederholt sich im Jahr 2015. Das erste Quartal konnte noch mit einem leichten Plus von 0,4 Prozent gegenüber dem sehr guten Vorjahresquartal abgeschlossen werden, im zweiten Quartal hat sich das Vorzeichen bereits umgekehrt – minus 2,7 Prozent zum Vorjahresquartal. Die Produktion im zweiten Quartal 2015 war um 3,3 Prozent geringer als im Startquartal und ist im dritten Quartal nochmals um 3,9 Prozent gesunken.

Auf die weitere konjunkturelle Entwicklung könnten sich die Abgasmanipulationen beim Großkunden VW sowie die Wachstumsschwäche in Entwicklungsländern belastend auswirken. Im Dezember schätzten die Unternehmer der Branche die Aussichten für das kommende Halbjahr dennoch positiver ein als in den Vormonaten. Dazu mag beigetragen haben, dass die Diesel-Affäre bis dahin kaum in den deutschen und europäischen Absatzzahlen erkennbar war und zudem die chinesische Konjunktur Ende 2015 wieder stabiler erschien. Dort ist zwar mit niedrigeren Wachstumsraten zu rechnen, gleichwohl durfte angenommen werden, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft und der größte Automobilmarkt auf Wachstumskurs bleiben.

Chancen und Konjunkturrisiken

Das Jahr 2015 war geprägt von hohem Kostendruck und zunehmend schwierigeren Verhandlungen entlang der Lieferkette. Gleichwohl haben die mittelständischen, überwiegend familiär geführten Unternehmen der Massivumformung in Deutschland die Herausforderungen des zurückliegenden Jahres gemeistert und ihre Anteile am Weltmarkt erneut behauptet.

Damit dies auch in Zukunft gelingen kann, muss die europäische Politik ihre Ankündigung, den Kontinent reindustrialisieren zu wollen, konsequent in entsprechenden Rahmensetzungen und Richtlinien umsetzen. Weitere Verschärfungen der Klima- und Energiepolitik – etwa als Resultat des positiv interpretierten Ausgangs der Weltklimakonferenz von Paris – wären diesbezüglich kontra­produktiv. Verbandsgeschäftsführer Dr. Tutmann fordert: „Eine alternative Finanzierung der Energiewendekosten gehört dringend auf die politische Tagesordnung, spätestens im Vorfeld der nächsten Bundestagswahl. Das Risiko der schleichenden Deindustrialisierung in Deutschland muss endlich ernst genommen und konsequent bekämpft werden.“ Die Energiewende bleibt eine gesamt­gesellschaftliche Herausforderung, die gemeinschaftlich finanziert werden muss. Und die Umlage für die Förderung erneuerbarer Energien ist bei weitem nicht die einzige Risikokomponente der Energiewende. Steigende Netzentgelte und weitere Umlagen etwa für die Erdverkabelung werden in ihrer Dimension zwar nicht die EEG-Umlage erreichen, dennoch führen diese Kosten ebenfalls zu Wettbewerbsnachteilen der produzierenden Industrie.

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Industrieverband Massivumformung e. V.

Der Verband der Massivumformung in Deutschland vertritt mit seinen 120 Mitgliedsunternehmen die Interessen der Branche mit einem Umsatz von 6,7 Milliarden Euro und rund 30.000 Beschäftigten. Eine zentrale Aufgabe ist die Organisation der überbetrieblichen Zusammenarbeit der meist mittelständischen Mitgliedsfirmen mit dem Ziel, gemeinsam die Wettbewerbsfähigkeit der einzelnen Unternehmen zu steigern. Die Massivumformung in Deutschland ist Technologieführer und nach China weltweit größter Produzent von massivumgeformten Bauteilen.

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