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Angebot an Fachkräften sichern, Image verbessern, Verkehrswege ertüchtigen

IHK-Umfrage zum Wirtschaftsstandort Saarland

(PresseBox) (Saarbrücken, )
Die Saar-Unternehmen stellen dem Wirtschaftsstandort Saarland im Großen und Ganzen ein gutes Zeugnis aus. Auf einer Skala von 1 (sehr gut) bis 5 (mangelhaft) beurteilen sie ihn insgesamt mit voll befriedigend (2,7). Die besten Noten erhält der Standort von den unternehmensnahen Dienstleistern (2,1). Die Industrie bewertet ihn mit 2,6, die Bauwirtschaft mit 3,0. Das ergab eine Standortumfrage der IHK, an der sich rund 350 Unternehmen mit gut 60.000 Beschäftigten beteiligten. "Die Ergebnisse unserer Umfrage belegen, dass das Saarland alles in allem ein attraktiver Wirtschaftsstandort ist. Das unterstreichen auch die zahlreichen Unternehmen, die Jahr für Jahr viel im Land investieren. Jetzt stehen wir vor der großen Herausforderung, den Standort auch in einer Zeit attraktiv zu halten, in der die Schuldenbremse verstärkt greift. Das kann nur gelingen, wenn Land und Kommunen in ihren Haushaltsplanungen klare Prioritäten setzen und insbesondere ausreichende Budgets für Investitionen vorsehen. Unverzichtbar sind aber auch ein Altlastenfonds, der das Land von den überbordenden Zinslasten befreit sowie eine angemessene Berücksichtigung des Landes in der Infrastrukturplanung des Bundes." Mit diesen Worten kommentierten IHK-Präsident Dr. Richard Weber und IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch die Ergebnisse der Umfrage.

Die wichtigsten Standortfaktoren sind aus Sicht der Saarwirtschaft ein ausreichendes Angebot an Fachkräften, die verkehrliche Erreichbarkeit des Landes, eine wirtschaftsfreundliche Verwaltung und ein besseres Image des Landes; letzteres gerade auch mit Blick auf die Chancen, künftig verstärkt Fachkräfte von außerhalb des Landes gewinnen zu können. In diesen Bereichen sehen die Unternehmen auch weiteren Handlungsbedarf. "Der hohe Stellenwert des Faktors Fachkräfte bestärkt uns darin, beim Zukunftsbündnis "Fachkräfte Saar" weiter kräftig aufs Tempo zu drücken. Gut ist, dass wir dabei nicht nur auf das Engagement der Landesregierung, sondern auch auf eine breite Unterstützung durch Unternehmen, andere Wirtschaftsorganisationen und auch auf die Arbeitnehmerorganisationen zählen können", so Dr. Weber.

Gleiches gilt für das kürzlich gestartete Saarland-Marketing. Drei von vier Betrieben messen dem Standortfaktor "Image" einen hohen Stellenwert zu. Und über 40 Prozent sehen hier Handlungsbedarf. Das gilt gerade auch für kleine und mittlere Unternehmen, die seit Jahren bereits über große Schwierigkeiten berichten, Fachkräfte von außen zu gewinnen. Die Wirtschaft hält es für dringend geboten, das Image des Landes nachhaltig zu verbessern. "Das eröffnet uns gute Chancen, die Wirtschaft in der Breite in das Saarland-Marketing einzubinden. Das ist wichtig. Denn nur mit einem "Mitmach-Marketing" können wir erfolgreich sein", so Giersch.

Gute Noten ("geringer Handlungsbedarf") erteilen die Unternehmen insbesondere der Wirtschaftsförderung, der Verfügbarkeit von Gewerbeflächen, den Angeboten an Weiterbildung sowie den Kultur-, Freizeit- und Sportangeboten. Jeweils mehr als drei Viertel zeigen sich hier zufrieden mit dem vorhandenen Angebot. "Der hohe Wohn-, Freizeit- und Kulturwert ist ein Pfund, mit dem unser Land im Wettbewerb um Fach- und Führungskräfte ebenso wuchern kann wie mit unserer exportstarken Wirtschaft und der attraktiven Forschungslandschaft", so Dr. Weber.

Insgesamt haben die Unternehmen 24 Standortfaktoren hinsichtlich Bedeutung und Handlungsbedarf bewertet (vgl. Schaubild). Neben harten Standortfaktoren aus den Bereichen Arbeitsmarkt, Standortkosten und Verkehr zielte die Umfrage auch auf eine Einschätzung der Unternehmen über weiche Faktoren wie die Attraktivität der Kommunen oder den Wohn- und Freizeitwert des Saarlandes. Die Antworten wurden nach Betriebsgröße, nach Branchen und für die einzelnen Landkreise des Saarlandes ausgewertet. Die Ergebnisse der Befragung können im Einzelnen unter www.saarland.ihk.de (Kennzahl 1886) eingesehen werden.

Ein ausreichendes Angebot an Fachkräften sichern

Höchste Bedeutung für die Wirtschaft hat die Verfügbarkeit an qualifizierten Fachkräften. Mehr als 83 Prozent der Unternehmen messen diesem Standortfaktor einen hohen Stellenwert zu. Die Unternehmen wissen, dass durch die demografische Entwicklung, die das Saarland härter trifft als die meisten anderen Regionen in Deutschland, hierzulande mit einer deutlichen Verschärfung des Fachkräftemangels zu rechnen ist. Dr. Weber: "Umso wichtiger ist es, das Zukunftsbündnis "Fachkräfte Saar" weiter mit Leben zu füllen. Alle gesellschaftlichen Gruppen müssen dazu aktiv beitragen. Unsere IHK wird ihr Engagement weiter intensivieren. Schwerpunkte werden dabei sein: eine noch bessere Berufsorientierung von Schülern, die Ausbildung von Jugendlichen mit schulischen Defiziten, die familienfreundliche Gestaltung der Arbeitswelt und Initiativen zum lebenslangen Lernen."

Eine besondere Rolle zur Fachkräftesicherung spielen die Hochschulen. Aus ihnen rekrutieren sich die künftigen Führungskräfte. Insgesamt messen 45 Prozent der Unternehmen der Verfügbarkeit an Hochschulabsolventen einen hohen Stellenwert zu - vor allem in der Industrie (49 Prozent) und im Dienstleistungsbereich (55 Prozent). "Unsere Wirtschaft braucht weiterhin leistungsfähige Hochschulen, die insbesondere auch attraktive betriebswirtschaftliche und ingenieurwissenschaftliche Studiengänge anbieten - und zwar solche mit einer anwendungsorientierten Richtung ebenso wie solche mit einer stärkeren Grundlagenorientierung", so Giersch. Aufgrund der großen Bedeutung der Ingenieurwissenschaften für das Saarland beteiligen sich IHK und ME Saar an vier Stiftungsprofessuren im Bereich der Mechatronik.

Anschluss halten: Verkehrsinfrastruktur modernisieren

Rund 83 Prozent der Unternehmen halten eine gute Verkehrsanbindung des Landes für wichtig - insbesondere auch über die Straße. Trotz der Fortschritte, die in den letzten Jahren bei der Einbindung in das europäische Straßennetz erzielt werden konnten, sieht hier jedes zweite Unternehmen weiteren Handlungsbedarf. Bemängelt wird vor allem der Zustand des Straßennetzes. Giersch: "Weit über 90 Prozent der hierzulande gefertigten Industrieprodukte werden an Kunden außerhalb des Saarlandes geliefert. Für die Saarwirtschaft sind Verkehrsadern deshalb buchstäblich Lebensadern. Wir appellieren deshalb an den Bund, aber auch an Land und Kommunen, künftig mehr Mittel für den Erhalt und den Ausbau der Verkehrswege zur Verfügung zu stellen."

Was den Ausbau anbetrifft, sollte vor allem der vier-streifige Ausbau der B 10 von Hinterweidenthal bis Landau forciert angegangen werden. In diesem Zusammenhang appelliert die IHK noch einmal eindringlich an die rheinland-pfälzische Landesregierung, das auf dieser Strecke geltende Nachtfahrverbot für LKWs aufzuheben. Zudem sollten fehlende Lückenschlüsse wie auf der A 1 in Richtung Rheinland und zur A 8 Richtung Luxemburg beseitigt werden. Hier sei der Bund gefordert.

Gute Erreichbarkeit - das gilt aber auch für die Schiene und den Luftverkehr. Im Schienenverkehr ist sicherzustellen, dass das Land auf angemessene Weise in das europäische Schienenschnellverkehrsnetz eingebunden bleibt. Vorrang muss deshalb die dauerhafte Absicherung der Hochgeschwindigkeitsverbindung Frankfurt-Saarbrücken-Paris haben. Dr. Weber: "Hier sind Investitionen zur weiteren Beschleunigung der POS-Strecke dringend erforderlich, um die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber dem Südast zu erhalten. Bund und Bahn bleiben aufgefordert, ihre entsprechenden Zusagen einzuhalten." Wichtig sind zudem der Erhalt und Ausbau von Direktverbindungen im nationalen Fernverkehr. Im Flugverkehr bleibt vorrangig, dass die Drehkreuze Berlin und Hamburg weiter regelmäßig angeflogen werden.

Für eine mittelstandsorientierte Verwaltung

Mehr denn je ist die mittelständische Wirtschaft heutzutage auf schnelle und unbürokratische Verwaltungsabläufe angewiesen. Insofern ist es nicht überraschend, dass drei Viertel der Betriebe kurze Genehmigungsverfahren, schnelle Antworten auf Flächenanfragen und ein besseres Zahlungsmanagement der öffentlichen Hand für wichtig halten. Rund 28 Prozent sehen hier Handlungsbedarf. "Die anstehende Novelle des Mittelstandsförderungsgesetzes bietet die Chance, weitere Verbesserungen zu erreichen - etwa durch die Einrichtung einer "Clearing-Stelle" für kleine und mittlere Unternehmen und einer Verpflichtung für die öffentliche Hand, Rechnungen zeitnah zu begleichen. Unsere IHK steht hier bereits in einem konstruktiven Dialog mit dem Wirtschaftsministerium", so Giersch. "Darüber hinaus werden wir im Rahmen von IHK Regional einen noch intensiveren Dialog mit den Kommunen suchen".

Standortkosten senken

Handlungsbedarf sehen die Unternehmen auch im Bereich der Standortkosten - bei den Stromkosten etwa, für die die bundesweite Energiepolitik verantwortlich ist, aber auch bei den kommunalen Steuern und Abgaben. Das gilt vor allem für die Gewerbesteuer. Hier liegt die Belastung der saarländischen Unternehmen zurzeit um fast 40 Millionen Euro über dem Bundesschnitt. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass gut jedes zweite Unternehmen (55 Prozent) dem Standortfaktor Gewerbesteuer eine hohe Bedeutung zuschreibt und fast genauso viele (49 Prozent) dringenden Handlungsbedarf sehen. Giersch: "Städte und Gemeinden sind mit in der Verantwortung, wenn es gilt, den Wirtschaftsstandort Saarland attraktiv zu halten. Wir appellieren deshalb an die Kommunen, konsequent bei den konsumtiven Ausgaben zu sparen, ausreichend in die Infrastruktur zu investieren und die Gewerbesteuerhebesätze nicht weiter zu erhöhen. Auf mittlere Sicht darf die Belastung der Wirtschaft nicht über dem Bundesniveau bleiben."

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