Die Geschäftslage insgesamt verbessert sich zum sechsten Mal in Folge und ist damit so gut wie zuletzt vor 15 Jahren. Die gute Entwicklung dürfte sich bis ins kommende Jahr fortsetzen, denn die Geschäftserwartungen verbessern sich weiter. Der Geschäftsklimaindikator steigt um 5,7 Punkte auf 130,5 Punkte von 200 möglichen. Das ist der zweithöchste Stand der letzten 15 Jahre, nur auf dem Höhepunkt des „New Economy“-Booms Anfang 2001 war der Geschäftsklimaindikator höher.
Investitionen treiben Aufschwung an
„Vor allem die Investitionen der Unternehmen in Deutschland treiben den Aufschwung an“, stellt Vetterlein fest. Dies ist aus Sicht der IHK Ausdruck von hoher Zuversicht in die eigenen Möglichkeiten. 27 Prozent der befragten Unternehmen wollen mehr investieren: In Maschinen und Anlagen, in den Fuhrpark, in Büroflächen, in neue Lager- und Produktionshallen oder neue Software. Davon profitiert auch der Arbeitsmarkt nachhaltig. Vor allem Logistikfirmen, Industrieunternehmen und Dienstleister wollen kräftig einstellen. Dabei entwickelt sich das knappe Angebot an geeigneten Fachkräften zu einem Wachstumshemmnis. „Es fehlen längst nicht mehr nur Ingenieure, sondern Fachkräfte überhaupt“, so der IHK-Hauptgeschäftsführer.
Das bestätigt Andreas Krieger, Niederlassungsleiter des Logistikdienstleisters Dachser GmbH & Co. KG am Frankfurter Flughafen. „Unsere Branche profitiert stark von der guten Konjunktur. Der Gütertransport boomt“, sagt Krieger. Daher investiert sein Unternehmen in zusätzliche Kapazitäten und stellt Mitarbeiter ein. Aber auch hier fehlen Fachkräfte. „Wir suchen händeringend qualifizierte Lkw-Fahrer und kaufmännisches Personal“, berichtet Krieger.
Beschäftigungsindikator auf Rekordniveau
Der Mangel an Fachkräften wird zur Schlüsselgröße des konjunkturellen Aufschwungs. Die IHK Darmstadt prognostiziert auf Basis der Unternehmensmeldungen in den nächsten Monaten eine deutliche Zunahme der Stellenangebote in der Region. Der Beschäftigungsindikator steigt auf den höchsten Stand seit 15 Jahren. Wegen der Lohndisziplin der vergangenen Jahre sind Arbeitsplätze in Deutschland im internationalen Vergleich wieder wettbewerbsfähiger geworden und können so stärker von der günstigen weltweiten Wirtschaftsentwicklung profitieren. Neben mittelständischen Unternehmen, die schon länger wieder Mitarbeiter einstellen, ziehen auch größere Unternehmen nach, die in der Vergangenheit eher mit Personalabbau von sich reden machten.