Derzeit liegen bei über 80 Prozent der Häuser individuelle Bau-Planungen zu Grunde. Im vergangenen Jahr waren es noch knapp 70 Prozent. Das mag paradox klingen, wird doch häufig mit einem Fertighaus ein Haus von der Stange verbunden. Dabei meint Fertighaus im Grunde nur, dass einzelne Bestandteile des Hauses industriell vorgefertigt und angeliefert werden. Ein weiteres Kriterium ist, dass eine Herstellerfirma als Bauträger fungiert, meist mit vorgegebenen, aber eben variierbaren Musterhäusern. Diese Anbieter versprechen, sich um alles rund um den Bau zu kümmern und das neue Haus schlüsselfertig zu übergeben. Aber Vorsicht, rät Immowelt.de: Per Gesetz ist der Begriff schlüsselfertig nicht definiert. Zu beachten ist auch, dass mit zunehmender individueller Einflussnahme auf die Musterhäuser natürlich auch die Kosten steigen. Wer sein Haus von der Stange mit sehr vielen Extrawünschen garniert, bekommt die Kosten für die zusätzliche Planung oftmals durchgereicht, warnt Immowelt.de.
Die Berührungsängste vor Fertighäusern werden dennoch immer geringer. Besonders beliebt sind Holzhäuser, aber auch der puristische Bauhausstil. Mittlerweile haben sogar die Designer das Fertighaus entdeckt. Luigi Colani und Jette Joop haben sich bereits mit Entwürfen in Szene gesetzt. Als der erste seiner Zunft, der das Fertighaus entdeckte, gilt aber der Südtiroler Architekt und Stardesigner Matteo Thun. Seinem Erstlingswerk, dem Fertighaus "O Sole Mio" folgte bereits mit "Sole Due" der zweite Streich.