Das BSI reagiert auf die wachsende Bedeutung von Notfallmanagement und arbeitet derzeit an einem neuen Standard. Über den aktuellen Stand der Entwicklungen, Erwartungen an die Richtlinie sowie erste Kritikpunkte spricht BSI-Referentin Dr. Marie-Luise Moschgath. Daneben geben Praktiker von RWE IT, Gothaer Finanzholding, Dachser, Infineon und der Basler Versicherungsgesellschaft ihre Erfahrungen wieder.
„…jede Woche eine neue Bedrohung“: Novartis Pharma
Noch immer nutzen viele Unternehmen ein traditionelles Risikomanagement-Konzept, beobachtet Dr. Dieter Bellof, Experte für Notfallmanagement bei Novartis Pharma: „Mit einem solchen Modell können die Firmen zwar potenzielle Risiken ausmachen, Konsequenzen evaluieren und Gegenmaßnahmen erarbeiten. Aber sie beschränken sich nicht selten allein auf Risikominderung.“ BCM ergänze hingegen das traditionelle Risikomanagement um operationelle Risiken, weil es jene kritischen Prozesse eines Unternehmens absichere, die für eine Aufrechterhaltung der Geschäftstätigkeiten unabdingbar seien. Auf dem Notfallmanagement-Forum stellt der Novartis-Experte sein BCM-Konzept vor. „Wir müssen davon ausgehen, dass trotz aller Vorsorge Risiken weiter bestehen und – schlimmer noch – nicht identifizierte Risiken hinzukommen. Mit BCM sind Unternehmen auch für den Fall vorbereitet, dass Ressourcen wie Personal, Material, Maschinen oder Energien einmal nicht verfügbar sind.“ Ob Erdbeben, Tornados, Feuer, terroristische Anschläge, Pandemien oder Unzuverlässigkeit von Lieferanten – jede Woche stehen Unternehmen laut Bellof vor einer neuen Bedrohung. „Ist ein Unternehmen durch BCM vorbereitet, stehen Alternativen zur Verfügung, die zum notwendigen Zeitpunkt aktiviert werden können.“
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