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Femtozellen: Markteuphorie oder echte Chance für die mobile Kommunikation?

(PresseBox) (Frankfurt am Main, )
Femtozellen sind Mobilfunkzellen bzw. Minibasisstationen, die auch zuhause betrieben werden können. Sie haben inzwischen das Potenzial, die Architektur und den Betrieb mobiler Netze sowie den Zugang zu mobilen Services ein für alle mal zu verändern. Im Laufe der nächsten sechs bis neun Monate in Westeuropa werden eine ganze Reihe Probeinstallationen mit Femtozellen sowie kommerzielle Angebote auf den Weg gebracht. Dass Femtozellen in letzter Zeit viel Begeisterung hervorgerufen haben, steht außer Zweifel. Doch diese Euphorie lässt nach, und das birgt die Gefahr, dass die Marktteilnehmer einige der sicherlich vorhandenen Potenziale unterschätzen bzw. ignorieren.

Die Chancen

Für Mobilnetzbetreiber (MNOs, Mobile Network Operators) bieten Services auf Femtozellenbasis (FeS, Femtocell-Enabled Services) eine echte Chance, die es ihnen ermöglicht, einige der Herausforderungen anzugehen, mit denen der Mobilfunkmarkt in den letzten Jahren zu kämpfen hatte. Insbesondere geht es darum, die vorhandene Umsatzbasis trotz sinkender Tarife und der Konkurrenz durch die Bündelangebote von Festnetzbetreibern zu sichern sowie die Kosten zu dämmen.

Laut IDC ergeben sich aus Femtozellen u.a. folgende Möglichkeiten:

- Gewinnung von Umsatzanteilen im Bereich Festnetzgespräche: Mit Hilfe von Femtozellen können die Mobilfunkanbieter die Preise für Anrufe auf Festnetznummern (lokal, national, international) an die Festnetz- bzw. Homezone-Tarife anderer Anbieter anpassen - ein Anreiz für Kunden, ihre separaten Festnetz- bzw. Homezone-Verträge aufzugeben.

- Gewinnung von Umsatzanteilen bei anderen Festnetzdiensten: Mit Femtozellen können die Mobilfunkanbieter zudem attraktive Bündelangebote aus mobilen und Inhouse Services, Festnetzbreitbandanschlüssen für das Internet und IP-TV auf den Markt bringen. Wird das Ganze zu einem guten Preis angeboten, wäre das ein guter Grund für Kunden, ihre derzeitigen diversen Mobilfunk-, Internet- und Festnetzverträge zu kündigen und den Anbieter zu wechseln.

- Höhere Umsätze im Mobilfunkbereich: Femtozellen verbessern zuhause und außer Haus die Leistung des mobilen Netzes, denn der Traffic über herkömmliche Antennen, die so genannten Makrozellen, wird gesenkt. Hinzu kommt eine einfachere und bequemere Bedienung für die Nutzer. Das könnte sich positiv auf die Anzahl der Verträge und die Akzeptanz der Services auswirken.

- Geringere Abwanderungsraten: Femtozellen helfen den Mobilfunkanbietern, ihre Kunden zu binden und deren Wechsel zu einem anderen Anbieter zu verhindern. Höchstwahrscheinlich müssen für diese Services zusätzliche Verträge mit einer Laufzeit von 12 oder 18 Monaten abgeschlossen werden.

- Niedrigere Betriebs- und Investitionsaufwände: Femtozellen könnten potenziell dazu beitragen, die Betriebskosten der Mobilfunkbetreiber zu senken, denn die Daten werden über den Internet-Festnetzbreitbandanschluss des Nutzers an den Provider weitergeleitet. Auch bei den Investitionsaufwänden sind Kostensenkungspotenziale vorhanden, da die Ausgaben für zusätzliche Funktürme für Makrozellen und entsprechende Ausrüstung gesenkt werden. Dennoch werden die Mobilfunkprovider den Kauf von Femtozellen bis zu einem gewissen Grad wohl subventionieren müssen, um den Markt anzukurbeln, denn gerade in der Anfangsphase dürften die Kosten ziemlich hoch sein, so dass sich nicht ohne weiteres massenhaft Käufer finden.

Die Herausforderungen

Noch bis vor kurzem war eines der großen Hindernisse bei der Einführung von kommerziellen FeS der noch nicht abgeschlossene Standardisierungsprozess, der in Zusammenarbeit mit dem Mobilfunk- Standardisierungsgremium 3rd Generation Partnership Project (3GPP) stattfindet. Zwar hatte man die Aspekte Funk und Interferenz bereits im Dezember 2008 abgehandelt, aber die Themen Management/Bereitstellung und Sicherheit standen noch aus.

Seit Anfang April 2009 gibt es nun Standardspezifikationen im Rahmen des neuen 3GPP Release 8; damit steht nicht nur der Massenproduktion von standardisierten Femtozellen und den damit erzielbaren Skaleneffekten nichts mehr im Wege, sondern auch die Interoperabilität zwischen den Produkten unterschiedlicher Anbieter kann angegangen werden. Damit können Mobilfunkbetreiber Zugangspunkte auf Femtozellenbasis von verschiedenen Anbietern zu sehr viel günstigeren Preisen einkaufen, und das in dem Wissen, dass ihre Geräte für Kunden im Privatsegment wie auch im Unternehmensumfeld auf einem gemeinsamen Standard aufsetzen.

Die Zukunftsaussichten

Die ersten kommerziell eingesetzten Femtozell-Installationen dürften eher klein sein und das SoHo-Segment (Small Office/Home Office) und Kleinstunternehmen bedienen. Im Lauf der nächsten 12 bis 18 Monate werden dann auch Angebote für das KMU-Segment (kleine und mittelständische Unternehmen) und Privatanwender auf den Markt kommen. Mobilfunknetzbetreibern und anderen Anbietern wird empfohlen, darauf ein Auge zu haben und schon heute das wahre Potenzial der Femtozellen in ihre Überlegungen mit einzubeziehen.

Der kürzlich erschienene IDC Report "Femtocell-Enabled Consumer Services in Western Europe: Forecast and Analysis, 2008-2012" (Doc # HW14Q) bietet weitergehende Informationen zum Potenzial von Femtozellen in Europa.

Autoren: Joao da Silva und Dan Bieler, IDC
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