Wie umfangreich das Projekt im weltweit größten Lkw-Montagewerk ist, zeigen schon die nackten Zahlen: Verarbeitet werden müssen täglich Millionen von Datensätzen, das neue System muss eine signifikante Steigerung der Mengengerüste im Materialfluss verkraften. Aus einer getakteten Fließfertigung werden über Hunderttausende Pull-Impulse prozessiert, eine ähnlich hohe Anzahl Materialbuchungen vorgenommen und zehntausende Packstücke pro Tag bewegt. Hierfür ermöglicht das neue System weitgehend beleglose, mobile Materialflussfunktionen entlang der gesamten Truck Supply Chain in der Produktion. Zum Anforderungsprofil gehören auch der Einsatz neuer, mobilitätsorientierter Technologien sowie die Anbindung neuer Systeme. Eine weitere wichtige Forderung war die Ausweitung der JIS ("Just in Sequence")-Anbindung in der gesamten Logistikkette.
Die technische Umsetzung basiert unter anderem auf einer modernen IBM Hardware Architektur und neuen SAP-Komponenten. Wesentlich für den Projekterfolg waren insbesondere der modulare Aufbau des Gesamtsystems, eine weitgehende Standardisierung und Automatisierung der Prozesse sowie die schrittweise Inbetriebnahme des neuen SAP-Systems im Werk Wörth, intelligent geclustert nach Prozess- Funktions- und Lagerbereichen. Damit war es möglich, die Neugestaltung der Prozesse ohne Ausfallzeiten bei gleichzeitiger Umstellung der Produktion für den neuen Actros vorzunehmen. Geplant ist nun der schrittweise Rollout in weiteren Mercedes-Benz Lkw-Werken in der Türkei und Brasilien.
Die neue IT-Lösung wurde von einem integrierten IBM Team bestehend aus Spezialisten und Architekten von IBM Software, Hardware und Global Business Services innerhalb eines sehr engen Zeitplans wie geplant umgesetzt.