"micON" ist ein System für das parallele Audio-Conferencing über mehrere Kanäle oder Channels. Um sich von bereits etablierten Systemen abzugrenzen, bietet es verbesserten User Support und veranschaulicht gegenüber bereits bestehenden Lösungen alternative Technologie- sowie Interaktionsansätze. Der Arbeitsaufwand der Studierenden an dem Prototypen des neuartigen Multi Channel Voice Conference Systems belief sich auf insgesamt 900 Personen-Tage. Um sich bestmöglich auf das Projekt vorzubereiten, stand für das "micON"-Entwicklerteam der Besuch des German Space Operation Center in Oberpfaffenhofen bei München auf dem Programm, eines Einsatzortes von Voice Conferencing Systemen. Hier konnten die Medieninformatik-Studierenden sogar das dort eingesetzte System eingehend testen.
Durch den Einsatz moderner Webtechnologien wird das Multi Channel Voice Conferencing System plattformunabhängig. Als Benutzerschnittstelle bietet es einen Webclient, der über den Browser aufgerufen werden kann. Über diesen können die Channels zur Kommunikation ausgewählt werden. Zusätzlich bietet "micON" eine Aufnahmefunktion, so dass die Kommunikation auf einem Channel im Nachhinein wieder abgespielt werden kann. Weiter wird ein Android-Client bereitgestellt, durch den "micON" auf Smartphones übertragen werden kann. Die Sicherheit des Systems wird durch eine rollenbasierte Zugangskontrolle erhöht: Als Ergänzung zu der üblichen zentralen Anmeldung wurde ein Ansatz für die dezentrale Anmeldung - also für den Verbindungsaufbau zwischen den Clients ohne einen zentralen Server - entwickelt, um die Ausfallsicherheit zu steigern.
Neben der Verbesserung des User Support gängiger Systeme wurden neue Interaktionsansätze demonstriert: Dazu entstand unter anderem eine Studie zu dem Thema "sinnvoller Einsatz von Wearables - tragbaren Computern - in Konferenzsystemen". Abgerundet wird das System "micON" schließlich durch ein Konzept für die Veröffentlichung als Open Source Projekt.