Alternativen zu gerichtlichen Auseinandersetzung
Nachdem Ian Smith von Hill International einen Überblick über die unterschiedlichen Ansätze der Außergerichtlichen Streitbeilegung aufgezeigt hat, machte Martin Kurtze von Siemens deutlich, dass Alternativen zu gerichtlichen Auseinandersetzungen für ein international tätiges Unternehmen von zunehmend großer Bedeutung sind. Hannes Brochier von Brochier Consult und Kerstin Esser stellten vor, wie Projekte durch Mediation und partnerschafliche Kommunikation konstruktiver und konfliktärmer durchgeführt werden können.
Adjudikation als privates Kurzgerichtsverfahren
Der zweite Teil der Veranstaltung fokussierte die Adjudikation, eine Art privates Kurzgerichtsverfahren, das in Großbritannien bereits etabliert ist. Dort führte die Adjudikation in der Bauindustrie zu einer erheblichen Reduzierung von gerichtlichen Auseinandersetzungen.
Das Verfahren, das für Bauverträge seit mehr als 10 Jahren gesetzlich vorgeschrieben ist, führt innerhalb weniger Wochen zu einem Urteil. Auftragnehmer und Auftraggeber profitieren, da Streitigkeiten nicht jahrelang die Unternehmen belasten. Auftragnehmer erhalten früher die Vergütung berechtigter Forderungen. Hill International ist seit vielen Jahren in Großbritannien an derartigen Adjudikationsverfahren beteiligt, stellte die dort gemachten Erfahrungen vor und präsentierte die aktuellen Bestrebungen zur Einführung eines derartigen Verfahrens und zur Qualifikation von Adjudikatoren in Deutschland. Die Risiken eines so schnellen Verfahrens stellte Dr. Thomas Senff vor. Gerade aus prozesstaktischen Erwägungen sind Fälle denkbar, wo der Weg vor ein ordentliches Gericht die bessere Alternative sein kann.
Die anschließende rege Diskussion bestätigte die Aktualität und Relevanz des Veranstaltungsthemas.
"Das branchenübergreifende Interesse zeigt uns Veranstaltern, dass wir auf das richtige Thema gesetzt haben", fasst Thomas Hofbauer zusammen. "Man kann Hoffnung schöpfen, dass sich zur Etablierung außergerichtlicher Streitbeilegungsmethoden in Deutschland künftig etwas tut", ergänzt Dr. Senff.
Über Mütze Korsch (MKRG)
MKRG ist eine Full Service Kanzlei auf dem Gebiet des Wirtschaftsrechts. Von den Standorten Düsseldorf und Köln betreuen derzeit 28 Rechtsanwälte nationale und internationale Mandanten und Mandate. Seit Jahren berät der Partner Dr. Thomas Senff für den Fachbereich Bau- und Immobilienrecht von MKRG inländische und ausländische Investoren, Bauunternehmen sowie Architekten und Ingenieure. MKRG gehört zu den höchst gelisteten Kanzleien der Ratingagentur Best Lawyers und hat 2009 von ACQ den Award als "Small Law Firm of the Year - Western Europe" and "Real Estate Law Firm of the Year" erhalten.