Der Web-Crawler XPIDER ist in der Lage, Verkaufsplattformen jedweder Art zu durchforsten, Querverbindungen zwischen An- und Verkäufen herzustellen und mit dem Handelsregister oder internen Datenbanken des Bundesamtes abzugleichen. Alle so gefundenen steuerlich relevanten Daten werden als vor Gericht verwertbare Beweise gesichert.
Hintergrund für die digitale Aufrüstung der Steuerbehörden ist der boomende Online-Handel, schreibt die TELEPOLIS-Autorin Katja Schmid. So treffen sich auf dem globalen Marktplatz des Auktionshauses eBay fast 70 Millionen registrierte Nutzer aus 27 Ländern. Sie handelten im vergangenen Jahr mit Waren und Diensten in Höhe von knapp 15 Milliarden Dollar. Allein in Deutschland gingen im Weihnachtsgeschäft Waren für fast zwei Milliarden Euro per Mausklick weg. Angesichts dieser Zahlen ist das Interesse der Steuerfahndung nicht verwunderlich. Denn auch professionelle Händler verkaufen über eBay und Co. Und nicht immer werden Umsätze und Gewinne ordnungsgemäß versteuert.
Doch mit dem Einsatz von XPIDER geraten nicht nur Gewerbetreibende unter Verdacht, auch Privatanbieter, die emsig Waren im großen Stil anbieten, stellen sich jetzt die bange Frage, ob sie ihre Erlöse versteuern müssen. Eine pauschale Richtgröße wie etwa Anzahl der Auktionen oder Höhe des Umsatzes gibt es nicht.
Ob Privatanbieter oder Gewerbetreibender: "Man kann hier keine allgemeingültige Antwort geben, weil es immer auf den Einzelfall ankommt", erläutert Wolfgang Lübke, Deutschlands dienstältester Leiter einer Steuerfahndungsbehörde. Im Zweifelsfall sollte man Kontakt zu einem Steuerberater aufnehmen. Auch das Auktionshaus eBay verweist auf seinen Webseiten auf die Steuerpflichten professionell betriebenen Handelns und rät zur Kontaktaufnahme mit Fachleuten.
Der TELEPOLIS-Artikel "Online-Handel im Visier der Steuerfahndung": www.heise.de/... [2]