und Betriebssystemhersteller keinen wirksamen Schutz
anbieten, sollten Anwender nur nach sorgfältiger
Prüfung Software auf ihrem Handy installieren, rät
das IT-Profimagazin iX in seiner aktuellen Ausgabe
5/04.
Die Angriffe reichen vom Stilllegen des Telefons über
Anrufe bei kostenpflichtigen Nummern und Änderungen
in den abgelegten Daten bis zum Ausspionieren vertraulicher
Daten. Mobiltelefone, die auf offenen Plattformen wie
Symbian OS, Palm OS oder Windows Smartphone basieren,
sind leichte Angriffsziele. Dies zeigte auch der von
der iX-Redaktion zu Testzwecken erstellte Trojaner für
die Nokia SymbianOS/ Series 60. Schnell und ohne besondere
Hilfsmittel mit öffentlich zugänglichen Informationen
erstellt, versendete er vom Anwender unbemerkt das komplette
Adressbuch per SMS. Selbst die sonst übliche Kopie im
Ausgangsordner fehlt.
Die freie Programmierbarkeit in System- wie Skriptsprachen
macht die aktuellen Smartphones besonders anfällig für
Angriffe von außen. Ihre Betriebssysteme bieten eine
umfassende Infrastruktur von Diensten und Anwendungsprogrammen
an. Die Betriebssysteme sind allesamt Multitasking-fähig
und erlauben es, Anwendungen als ständige Hintergrundprozesse
zu betreiben: ausgehende Wählverbindungen aufbauen,
eingehende Anrufe annehmen, ankommende Kurzmitteilungen
analysieren und versandte Meldungen modifizieren.
Installierte Anwendungen vermögen sich in den Bootprozess
des Telefons einzuklinken und so den Neustart des Geräts
zu überdauern.
Da weder Betriebssystem noch Geräte bislang irgendwelche
Schutzmechanismen bieten und die Hersteller von Virenscannern
den mobilen Markt noch eher zweitrangig behandeln, bleiben
Anwender auf sich gestellt. Um auf Nummer sicher zu gehen,
sollten sie nur Programme installieren, deren Herkunft durch
ein gültiges Zertifikat einwandfrei nachweisbar ist. Seriöse
Portale haben kein Interesse daran, Schadprogramme zu
verbreiten und testen deshalb von ihnen vertriebene Anwendungen.
"Bis auf weiteres sollte man sich deshalb bei der Installation
von Programmen die Frage stellen: Brauche ich das wirklich auf
meinem Telefon?", so iX-Redakteur Christian Kirsch. (ck)