"Wer billig kauft, kauft zweimal" mag der ein oder andere über die 3D-Polfilter-Technik denken. Doch wird dem passiven Polfilter damit Unrecht getan, wie ein aktueller c't-Test zeigt. "Wir haben auf der IFA einen Shutter- neben einen Polfilter-Fernseher gestellt und die passenden Brillen dazugelegt. Heraus kam ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit bemerkenswerten Tendenzen", resümiert c't-Redakteurin Ulrike Kuhlmann.
Mehr als 350 Besucher kamen der Bitte der c't-Redaktion nach und beurteilten Shutter- und Polfilter-Technik anhand von fünf Fragen. So favorisierte beispielsweise die Mehrheit der Betrachter eindeutig den Tragekomfort der leichten Polfilterbrille. Die batterie- oder akkubetriebene und somit deutlich schwerere Shutter-Brille drücke hingegen unangenehm auf die Nase. Interessant auch das Urteil über die Bildschärfe, denn hier halten sich Polfilter und Shutter fast die Waage: "Das ist erstaunlich, bedenkt man, das Polfilter-TVs im Vergleich zu Shutter die vertikale Bildauflösung um 50 Prozent verringern. Bisher galt das als größtes Manko dieses Verfahrens", erläutert Kuhlmann. Auch im persönlichen Gespräch stellte sich heraus, dass etliche Besucher die größere Schärfe des Shutter-Geräts sehr wohl bemerkt haben, sie die etwas weichere Wiedergabe des Polfilter-Fernsehers beim 3D-Erlebnis aber nicht störe.
Vor einem Fernseherkauf sollte man sich also unbedingt selbst ein Bild von den Vor- und Nachteilen beider Verfahren machen. Dabei sind die für den c't-Test gewählten Vergleichskriterien auf alle Fälle hilfreicher als die lautstarken Werbeaussagen der Fernsehhersteller.