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Meisterfeier-Splitter 2012

Ein Vorgeschmack auf die Meisterfeier des Handwerks am 13. Oktober 2012 im Internationalen Congresscenter Stuttgart

(PresseBox) (Stuttgart, )
772 "HandwerksKönner"

Wir sind Handwerker. Wir können das. So lautet das diesjährige Motto der Imagekampagne des Handwerks. Dass auch die Jungmeister Gro-ßes leisten können, das haben sie mit dem Bestehen der Meisterprüfung im Jahr 2011 oder im laufenden Jahr beweisen. Was liegt also näher, als die fast 800 jungen Frauen und Männer aus 29 Gewerken als "Hand-werksKönner" zu bezeichnen.

"Brauchen Könner für die Energiewende"

Auf die HandwerksKönner baut auch der Ministerpräsident des Landes. In seinem Grußwort in der Festschrift lässt Winfried Kretschmann dem erfolgreichen Jahrgang ausrichten, dass die Handwerksmeister mit ihrer langjährigen Erfahrung wichtige Ratgeber für die Bürgerinnen und Bürger sind, wenn es darum geht, CO2 und Energie einzusparen. "Deshalb trägt das Handwerk entschieden zum Gelingen der Energiewende bei", schreibt das Staatsministerium.

Grenzüberschreiter und Abenteurer

Bei der diesjährigen Meisterfeier im Stuttgarter ICS werden etwa 2500 Besucher erwartet. Die Gäste aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und natürlich dem Handwerk dürfen gespannt sein auf einen ganz besonde-ren Vortrag. Joachim Franz ist Abenteurer, der sich von der "Couchpota-to" zum Grenzüberschreiter entwickelt hat. Der gelernte Werkzeugma-cher überquerte den Ural mit dem Tretroller und fuhr als Erster die Rallye Paris-Dakar mit dem Mountainbike. Sein Motto: "Man hat gelebt, wenn man eine Spur hinterlassen hat."

Bemerkenswertes Leichtgewicht

Er ist 30 Zentimeter breit, 41,5 Zentimeter hoch und wiegt nur 31 Gramm. Vom Papier her ein Leichtgewicht, doch inhaltlich gehört er zu den Schwergewichten deutscher Wirtschaftsgeschichte: Der Meisterbrief im Handwerk. Er verbindet Fachkompetenz mit theoretischem Wissen. Arbeitspädagogik gehört genauso zu seinen Prüfungsinhalten wie be-triebswirtschaftliches Wissen oder eben die Perfektion handwerklicher Arbeit. Die jungen Meister haben sich entweder nebenberuflich oder im Vollzeitkurs auf die Prüfungen vorbereitet. Mit dem Meisterbrief in der Tasche steht vielen Absolventen einem weiteren Schritt auf der Karriere-leiter nichts mehr im Wege.

29 Gewerke - teilweise mit internationaler Besetzung

In 29 verschiedenen Berufen haben die fast 800 jungen Handwerker ihren Meistertitel erworben: Die Palette reicht von B wie Bäcker oder den Behälter- und Apparatebauer über die Elektromaschinenbauer und Fri-seuren bis hin zu den Informationstechnikern und den Klempnern. Auch die Landmaschinenmechaniker und die Raumausstatter gehören dazu. Mit dem Buchstaben Z schließen die Zimmerer den Reigen ab. Sie kommen aus dem ganzen Land, teilweise aus ganz Deutschland an die Meisterschulen in und um Stuttgart. Selbst aus Japan kommen zwei Orgelbaumeister. Yamano Setsue aus Fukuoka und Nakazato Tadashi aus Tokio haben in Ludwigsburg an der Oscar-Walker-Schule erfolgreich abgeschlossen. Für Nakazato hat Ludwigsburg schon Tradition. Vor 35 Jahren hat dort nämlich schon sein Vater die Orgelbaumeisterprüfung absolviert.

Wo sind die Meisterinnen?

Von den fast 800 Meistern sind knapp 20 Prozent weiblich. In 15 von 29 Gewerken gibt es gar keine Absolventinnen. Bei den Galvaniseuren, Installateur- und Heizungsbauern oder den Tischler ist nur eine einzige Dame dabei. Von den 26 Bäckern sind nur zwei weiblich, 105 Kfz-Techniker stellen 3 Meisterinnen. In der Überzahl sind die Frauen im Konditoren- und Friseur-Handwerk. Männer sucht man bei den Maß-schneidern dagegen vergeblich. Ausgewogen ist das Verhältnis bei den Raumausstattern, Zahntechnikern oder den Schilder- und Lichtrekla-meherstellern.

Die Besten

Die Hürden bis zum sogenannten Bestmeister sind hoch. Sie haben bei der Meisterprüfung hervorragende Ergebnisse erzielt und alle vier Prü-fungsteile mit mindestens der Note "gut" bestanden. Um in den hand-werklichen Olymp erhoben zu werden, müssen zu sie zudem als Bester ihres Gewerks abschneiden. Einige haben es geschafft. Ihnen steht das Tor zu einer steilen Karriere im Handwerk weit offen. Sie werden bei der Feier besonders geehrt:

Philipp Eric Johannes Bayer, Aalen, Metallbauer-Meister, Robert-Mayer-Schule, Stuttgart
Stephanie Drenseck, Stuttgart, Orgel- und Harmoniumbauer-Meisterin, Oscar-Walcker-Schule, Ludwigsburg
Jens Frank, Altdorf, Schilder- und Lichtreklamehersteller-Meister, Fach-schule für Farbe und Gestaltung, Stuttgart
Markus Huber, Oppenau, Behälter- und Apparatebauer-Meister, Robert-Mayer-Schule, Stuttgart
Kassandra Kern, Eppingen, Maßschneider-Meisterin, Kerschensteiner-schule, Stuttgart
Oliver Langguth, Eningen, Bäcker-Meister, Württembergische Bäcker-fachschule, Stuttgart
Michael Leib, Moorenweis, Klempner-Meister, Robert-Mayer-Schule, Stuttgart
Thomas Lindner, Rosenberg, Stuckateur-Meister, Berufsförderungsge-sellschaft der Stuckateure, Leonberg
Christina Meyer, Würzburg, Zahntechniker-Meisterin, Gewerbliche Schu-le Im Hoppenlau, Stuttgart
Andreas Müller, Ehingen, Landmaschinenmechaniker-Meister, Max-Eyth-Schule, Kirchheim
Ann-Kathrin Müller, Waldshut-Tiengen, Raumausstatter-Meisterin, Ker-schensteinerschule, Stuttgart
Marius Münster, Remseck, Installateur und Heizungsbauer-Meister, Ro-bert-Mayer-Schule, Stuttgart
Christina Speißer, Ebersbach, Konditor-Meisterin, Gewerbliche Schule Im Hoppenlau, Stuttgart
Kathrin Starz, Nürtingen, Friseur-Meisterin, Friseurbildungszentrum, Stuttgart
Raphael Vetter, Nürtingen, Tischler-Meister, Fachschule für Holztechnik, Stuttgart
Matthias Wahl, Ruppertshofen, Galvaniseur-Meister, Fachschule für Gal-vano- und Leiterplattentechnik, Schwäbisch Gmünd
Stefan Wolz, Mönchberg, Müller-Meister, Gewerbliche Schule Im Hop-penlau, Stuttgart
Andreas Zein, Feuchtwangen, Maler und Lackierer-Meister, Fachschule für Farbe und Gestaltung, Stuttgart

Meisterstücke - was "HandwerksKönner" können

Was wäre eine Meisterfeier ohne Meisterstücke? Ein paar wenige Expo-nate stehen stellvertretend für die vielen Arbeiten im Foyer des Con-gresscenters. Sie sollen einen Eindruck vermitteln, welch hohen Quali-tätsstandards die Meisterarbeiten erfüllen müssen. Hier ein Vorge-schmack:

Das Handwerk liegt Michael Leib im Blut: Erst absolvierte er eine Ausbil-dung zum Klempner, danach folgte eine weitere zum Dachdecker. Heute ist der 26Jährige als Jungmeister in Moorenweis in der Nähe des Am-mersees beschäftigt. Sein Meisterstück ist eine gotische Kreuzblume aus Kupferblech. Normalerweise findet der aufmerksame Beobachter gotische Kreuzblumen aus Stein geschlagen auf gotischen Bauwerken. Michael Leib wandelte diese Form jedoch so ab, dass er sie in Kupfer-blech ausführen konnte. Der Sockel, auf welchem das Meisterstück steht, ist aus Marmorstein handgefertigt. Die Kreuzblume könnte ein Dach krönen, aber auch als Dekoration auf dem Boden ist sie ein be-sonderes Highlight.

Christina Speißer startete mit einer Ausbildung zur Konditoreifachver-käuferin ins berufliche Leben und schloss diese als eine der besten Ge-sellinnen auf Bundesebene ab. 2004 qualifizierte sie sich mit einer Lehre als Konditorin ganz auf Zubereitung süßer Köstlichkeiten. In den Jahren 2007 und 2008 folgten Auslandsaufenthalte in Italien und der Schweiz; dann wurde Christina Speißer Chef Patissier in der Speisemeisterei Stuttgart und besuchte 2012 die Meisterschule. Derzeit arbeitet sie im elterlichen Betrieb in Ebersbach-Roßwälden als Konditormeisterin mit. Das Zuckerschaustück trägt den Namen "Diamonds are a girls best friend". Es ist ein Pflichtbestandteil der Meisterprüfung zu einem Thema, das die Meisterschüler selbst wählen konnten.

Eine Uhr als Globus - gefertigt aus Edelstahl, Kupfer und Messing. Damit gelang Metallbaumeister Jens Marquard aus Besigheim ein filigranes Meisterwerk. Der Globus hat einen Durchmesser von 365 mm. Der me-chanische Antrieb des Globus' mit einem klassischen Uhrwerk erfolgt durch Zahnräder mit einer Übersetzung 2:1. Dadurch rotiert der Globus in Echtzeit und Drehrichtung wie die Erdkugel, so dass die exakte Zeit eines Ortes zu bestimmen ist. Die Idee dahinter: Die Erde, ihre Bewegung und damit die Zeit sichtbar machen. 200 Arbeitsstunden stecken in dem 5000 Euro teueren Exponat.

27.000 Euro Wert hat die Orgel von Stephanie Drenseck aus Stuttgart. Für den schönen Klang in einem mittelgroßen Kirchenraum ist diese kleine versetzbare Orgel gedacht. Bei der Meisterprüfung im Orgelbau-handwerk war der Blick ins Innere des Instruments gefragt - Stephanie Drenseck musste unter anderem die Balganlage, die Klaviatur sowie die Verbindung zwischen den Tasten und den Spielventilen, die sogenannte Tontraktur, errichten. In 90stündiger Klausurarbeit stellte sie außerdem die Windlade her. Die Jungmeisterin verwendete dafür Materialien wie Fichte, Eiche, Leder, und Messing.

Mit der Kettensäge zur Meisterfeier

Robin Weidner aus Rutesheim hat ein besonderes Faible für Gestaltung - ob mit Hobel oder Kettensäge, er beherrscht beides. Dass er mit dem Hobel klar kommt, hat er mit dem erfolgreichen Bestehen der Meister-prüfung im Schreinerhandwerk bewiesen. Auch das Arbeiten mit der Motorsäge läuft im gut von der Hand. In seiner Freizeit bearbeitet er als Holzkünstler große Holzblöcke - dabei kreiert er Adler, Eulen, Köpfe oder auch mal Gemüse. Bei der Meisterfeier wird Robin Weidner im Ein-gangsbereich des Congresscenters nicht nur gut zu sehen, sondern auch unüberhörbar sein. Dort wo die Späne fliegen, wird er in einen Baumstamm den Schriftzug "Meister" sägen.

Schmuckbrief ist "all-inclusive"

Das Meisterprüfungszeugnis erhält der erfolgreiche Jungmeister sofort nach der Prüfung ausgehändigt. Aber es gibt ja noch den schicken "Schmuckbrief". Er hängt meist in der Werkstatt, im Büro oder im La-dengeschäft. Der blau-goldene Meisterbrief der Handwerkskammer Re-gion Stuttgart wird bei der Meisterfeier überreicht. Dass für das edle Stück keine Extrakosten anfallen, versteht sich von selbst.

Bildungsmotivationen und Drang nach Selbstständigkeit hängen zusammen

In einem Meister- oder Selbstständigen-Haushalt aufgewachsen zu sein, spornt viele junge Berufstätige offenbar zu einer vergleichbaren Karriere an. Eine Befragung von Meisterschülern an acht Handwerkskammern ergab, dass sie bei ihrer Entscheidung, die höchste Handwerksqualifika-tion anzustreben, ihre Motivation vielfach aus ihrem familiären Umfeld geschöpft haben. Mehr als die Hälfte der rund 1300 befragten Meister-kursabsolventen hat einen Meister in der Familie oder eine Person, die sich bereits selbstständig gemacht hat. Meist handelt es sich dabei um die Eltern, Onkel oder Tanten. Mit der jetzt veröffentlichten Umfrage er-forschte das Volkswirtschaftliche Institut für Mittelstand und Handwerk an der Universität Göttingen (ifh) die Motivation der Handwerksgesellen, wenn sie die Qualifizierung zum Meister oder zum Betriebswirt des Handwerks (BdH) anstreben, und ihre beruflichen Zukunftspläne. Neben der Zielsetzung, nach der Meisterprüfung die berufliche Selbständigkeit einzugehen, steht ebenso die Erwartung, beruflich aufzusteigen oder auf lange Frist eine Arbeitslosigkeit zu verhindern.

Männer übernehmen - Frauen gründen

Insgesamt lässt sich die Meisterausbildung als ein Teil einer Grün-dungskultur charakterisieren. Aus dieser Kultur der Selbstständigkeit entstehen unternehmerische Vorbilder, in deren Fußstapfen die Jung-handwerker und Meisterschüler treten wollten, schlussfolgert die ifh-Studie. Über das "Wie" ihrer Selbstständigen-Karriere sind sich die Um-frageteilnehmer noch nicht klar. Insgesamt überwiegt eine Tendenz zur Übernahme eines bestehenden Betriebs. Auffällig ist, dass Männer häu-figer eine Übernahme im Blick haben, während Frauen eher Interesse an einer Neugründung zeigen. Ältere Befragte tendieren eher zu einer Neugründung, während die Jüngeren eher eine Übernahme anstreben.

Meister-BAföG - Förderung steigt weiter

Die Zahl der Empfänger von "Meister-BAföG" stieg im vergangenen Jahr um etwa 5,6 Prozent. 31 Prozent der Geförderten waren Frauen. Ihre Zahl nahm um 6 Prozent zu, die Gefördertenzahl bei den Männern ging um 5,5 Prozent nach oben. Mit der Unterstützung werden Teilnehmer an Maßnahmen der beruflichen Aufstiegsfortbildung durch Beiträge zu den Kosten der Bildungsmaßnahme und zum Lebensunterhalt finanziell un-terstützt. Die Förderung nach dem Meister-BAföG wird bei den kommu-nalen Ämtern für Aufstiegsförderung (Landratsamt) beantragt.

Die Erfolgreichen

Die Liste der erfolgreichen Absolventen des Jahrgangs 2011/2012 steht auf den Internetseiten der Handwerkskammer Region Stuttgart unter www.hwk-stuttgart.de

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