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Handwerkskammer für München und Oberbayern

Handwerk startet optimistisch ins 2. Halbjahr 2010

Traublinger: "Steigende Lohnzusatzkosten gefährden Aufschwung"

(PresseBox) (München, )
"Die Handwerkskonjunktur hat im 2. Quartal 2010 im Vergleich zum Vorjahr ordentlich zugelegt. Wir erwarten, dass dies in den Sommermonaten so bleibt", betonte Handwerkskammerpräsident Heinrich Traublinger, MdL a. D., bei der Vorstellung der neuesten Konjunkturzahlen in München.

Im 2. Quartal 2010 gaben 80 Prozent der Handwerksunternehmer in München und Oberbayern ihrer aktuellen Geschäftslage die Note "gut" oder "befriedigend". Damit wurde der Wert des Vorquartals um elf Punkte deutlich übertroffen. Das war zuletzt vor vier Jahren der Fall. Bei 31 Prozent der Befragten stiegen die Aufträge im 2. Quartal 2010, 44 Prozent verzeichneten eine unveränderte Nachfrage. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum (26 bzw. 40 Prozent) ist das eine spürbare Verbesserung. Der Auftragsbestand im gesamten oberbayerischen Handwerk reichte zur Jahresmitte für 6,0 Wochen, nach 5,6 Wochen im Vorjahresvergleich. Die Kapazitätsauslastung der Betriebe hat sich im 2. Quartal 2010 deutlich erhöht. Im Durchschnitt lag sie bei 76 Prozent, das entspricht einem Zuwachs um sieben Punkte im Vergleich zum Vorquartal. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum stieg die Auslastung um drei Punkte. Auch der Umsatz legte im 2. Quartal 2010 deutlich zu. So verzeichneten 32 Prozent der Betriebe steigende, 45 Prozent unveränderte Einnahmen. Vor einem Jahr lag der jeweilige Anteil noch bei 28 bzw. 38 Prozent. Nach einer ersten Schätzung setzte das Handwerk im Kammerbezirk im 2. Quartal dieses Jahres 7,3 Milliarden Euro um. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht dies einem realen Rückgang von ca. 0,7 Prozent. Im 1. Quartal 2010 lag das reale Umsatzminus gegenüber dem Vorjahresquartal noch bei über fünf Prozent.

Vom Umsatzanstieg profitierten ebenso die Beschäftigtenzahlen: insgesamt erweiterten 13 Prozent der Betriebe ihre Belegschaft, nur acht Prozent verringerten den Bestand. Vor zwölf Monaten hielten sich die beiden Lager mit jeweils elf Prozent die Waage. Im 2. Quartal 2010 waren rund 285.500 Menschen im oberbayerischen Handwerk tätig. Damit wurde das Vorjahresniveau nur noch um 0,4 Prozent unterschritten. In der Investitionstätigkeit der Handwerksbetriebe spiegelt sich auch die tiefe Wirtschaftskrise wider, die die Ertragsreserven vieler Unternehmen aufzehrte. 29 Prozent der Betriebe investierten im 2. Quartal 2010 Geld in neue Anlagen, ebenso viele wie im vergangenen Jahr. In der Summe wurden 217 Millionen Euro aufgewendet, ein kleines Plus von 1,5 Prozent. Einen erneuten Zuwachs verzeichnete das oberbayerische Handwerk bei der Zahl der Betriebe. Fast 73.500 eingetragene Unternehmen im 2. Quartal 2010 bedeuten ein Plus von 3,5 Prozent.

Den kommenden Monaten blicken die Handwerker im Kammerbezirk optimistisch entgegen: 80 Prozent erwarten einen zumindest befriedigenden Geschäftsverlauf. Das entspricht einer Verbesserung um elf Punkte gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt. 84 Prozent setzen auf steigende oder stabile Auftragseingänge. Vor Jahresfrist prognostizierten dies 73 Prozent. Angesichts der anziehenden Konjunktur und des zunehmenden Fachkräftemangels wollen 89 Prozent der Betriebe die Belegschaft halten oder ausweiten. Im Vorjahr planten dies zum gleichen Zeitraum 84 Prozent. Für das Gesamtjahr 2010 wird für das oberbayerische Handwerk ein leichtes nominales Umsatzplus von 0,2 Prozent auf 29,7 Milliarden Euro erwartet. Die Zahl der Beschäftigten dürfte im Jahresschnitt nahezu unverändert bleiben (-0,2 Prozent auf 287.000). Die Betriebszahlen dürften um etwa drei Prozent, die Investitionen um rund zwei Prozent steigen.

"Neben der starken Exportnachfrage braucht Deutschland dringend ein zweites Standbein. Nur darauf zu hoffen, dass der Export die Binnenkonjunktur irgendwann schon mitziehen wird, reicht nicht aus. Hier ist die Politik gefragt, die langfristig kalkulierbare, transparente und investitionsfördernde Rahmenbedingungen schaffen muss", forderte Traublinger. Das Handwerk sei aber erfreut, dass die Bundesregierung denjenigen Stammtischparolen nicht folge, die Steuererhöhungen in erster Linie für die Leistungsträger forderten. Schließlich sei bei allen Personenunternehmen, die rund 80 Prozent der Handwerksbetriebe ausmachen, die Einkommensteuer quasi die Unternehmensteuer, so der Kammerpräsident. Kritik äußerte Traublinger an der Erhöhung der Krankenkassenbeiträge: "Union und FDP waren im Herbst des vergangenen Jahres angetreten, die gesetzlich bedingten Lohnzusatzkosten konstant unter 40 Prozent zu halten. Dieses Versprechen wird nach nicht einmal einem Jahr konterkariert." Nach Berechnungen der Handwerkskammer müssten die Betriebe in München und Oberbayern für ihre Beschäftigten inkl. Lehrlinge rund 20 Millionen Euro aufwenden, wenn der Krankenkassenbeitrag um 0,3 Prozentpunkte und der Beitrag zur Arbeitslosenversicherung um 0,1 Prozentpunkte steigen. Rechnet man die Erhöhung der Krankenversicherungskosten für die freiwillig gesetzlich versicherten Selbstständigen mit ein, so kommt man auf eine Mehrbelastung von 30 Millionen Euro. "Mit dieser Erhöhung gefährdet die Regierung in dieser sensiblen Konjunkturphase Tausende von Arbeits- und Ausbildungsplätzen im Handwerk", erklärte der Kammerpräsident.
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