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Handwerkskammer für München und Oberbayern

Handwerk hofft auf Konjunkturerholung

Traublinger: „Stimmung gut, aber Aufschwung kein Selbstläufer“

(PresseBox) (München, )
„Trotzt gestiegener Erwartungen wissen unsere Betriebe auch, dass der Aufschwung kein Selbstläufer wird. Von dem prognostizierten Anspringen des Exports profitiert das Handwerk nämlich nur ganz am Rande. Was wir brauchen, ist mehr privater Konsum“, betonte Handwerkskammerpräsident Heinrich Traublinger, MdL a. D., bei der Vorstellung der neuesten Konjunkturzahlen in München.

Im 1. Quartal 2010 gaben 69 Prozent der Handwerksunternehmer in München und Oberbayern ihrer aktuellen Geschäftslage die Note „gut“ oder „befriedigend“. Das waren zwar sieben Punkte weniger als im Vorquartal (76 Prozent), gegenüber dem Vorjahreszeitraum stieg der Index jedoch um fünf Punkte. Weniger Betrieb auf den Baustellen und in den Kfz-Werkstätten führte zu einem Rückgang bei der Betriebsauslastung. Diese schrumpfte gegenüber dem 4. Quartal 2009 um sieben Punkte auf 69 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Auslastungsgrad minimal (plus ein Punkt). Zu Beginn des Jahres verfügten die Betriebe über Auftragsbestände von 5,4 Wochen. Damit bewegt man sich exakt auf dem Niveau des Vorjahres. Der Winter mit langanhaltendem Frost und Schnee war letztlich dafür verantwortlich, dass in 54 Prozent der Handwerksunternehmen die Umsätze zurückgingen. Nach einer ersten groben Schätzung setzte das Handwerk in München und Oberbayern im 1. Quartal dieses Jahres 5,8 Mrd. Euro und damit zwei Prozent weniger um als noch vor einem Jahr. 18 Prozent der Betriebe verringerten in den ersten Monaten des Jahres ihre Belegschaft. Insgesamt beschäftigte das Handwerk im Kammerbezirk Ende März 2010 rund 279.000 Menschen – 1,5 Prozent weniger als vor zwölf Monaten. Die Zahl der Handwerksunternehmen kletterte in den ersten drei Monaten 2010 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,4 Prozent auf über 72.700. Hauptverantwortlich waren die B1-Berufe, in denen kein Meistertitel für die Selbstständigkeit erforderlich ist, mit einem Plus von fast elf Prozent. Unter den Zugängen befinden sich viele Ein-Mann-Unternehmen aus dem Fliesenleger- und Gebäudereiniger-Handwerk. Der Mut zu Investitionen kehrt allmählich zurück: in den ersten drei Monaten des Jahres wurden ca. 175 Mio. Euro für neue Anlagen und Ausrüstungsgüter ausgegeben. Gegenüber dem 1. Quartal 2009 bedeutet dies einen Zuwachs von drei Prozent. Zudem stieg die Zahl der investierenden Betriebe im 1. Quartal 2010 gegenüber dem Vorjahresquartal um sieben Punkte auf 28 Prozent.

Für die kommenden Monate erwarten 77 Prozent der Handwerker in München und Oberbayern gute oder befriedigende Geschäfte. Gegenüber dem 1. Quartal 2009 ist das ein deutliches Plus von zehn Punkten (plus sechs Punkte gegenüber dem Vorquartal). Der Optimismus zieht sich quer durch alle Branchen. Das bedeutet, dass sich die Zuversicht nicht mehr nur aus den staatlichen Konjunkturprogrammen nährt. Auch beim Auftragseingang erwarten die Betriebe einen Nachholeffekt: 29 Prozent rechnen in den kommenden Monaten mit auflebender, 55 Prozent mit konstanter Nachfrage. Vor Jahresfrist taten dies 18 bzw. 53 Prozent. 78 Prozent der Befragten setzen auf stabile oder steigende Einnahmen – das sind deutlich mehr als noch im 1. Quartal 2009 (60 Prozent). Der Arbeitsmarkt im Handwerk profitiert jedoch so gut wie gar nicht vom einsetzenden Aufschwung: lediglich das Bauhauptgewerbe dürfte in größerer Zahl Fachkräfte einstellen. „Für das Gesamtjahr 2010 rechnen wir für das Handwerk im Kammerbezirk bei der Zahl der Betriebe mit einem deutlichen Plus von drei Prozent. Die Beschäftigtenzahl dürfte mit minus einem Prozent leicht abnehmen. Bei den Umsätzen erwarten wir dagegen einen Zuwachs von ca. einem Prozent“, erklärte Traublinger.

Von der Politik forderte der Kammerpräsident einen festen Steuerfahrplan für die nächsten Jahre: „Wir wissen, dass man angesichts der unwägbaren Haushaltslage schrittweise und mit Augenmaß vorgehen muss. Andererseits wollen unsere Handwerksbetriebe endlich Klarheit über die steuerlichen Be- oder Entlastungen. Dies ist notwendig für die finanzielle Planungssicherheit.“ Die vorgesehene schrittweise Beseitigung von „Mittelstandsbauch“ und „kalter Progression“ sowie die Entbürokratisierung des Steuerverfahrensrechts stimmten mit langjährigen Forderungen des Handwerks überein und seien deshalb wichtige Schritte in die richtige Richtung, fuhr Traublinger fort. Weiter forderte er die Anhebung des Steuerbonus für Handwerksleistungen auf 4.000 Euro. Dies würde doppelt positiv wirken, da einerseits die Nachfrage nach Handwerkerleistungen angeregt, andererseits die Schwarzarbeit wirkungsvoll bekämpft werde.

Zum Thema „Lehrstellensituation“ führte die Handwerkskammer im Februar/März 2010 eine Befragung unter ihren Mitgliedsbetrieben durch. Demnach konnten 4.600 (35 Prozent) der angebotenen Ausbildungsplätze im vergangenen Jahr nicht besetzt werden. Das gesamte Lehrstellenangebot im Münchner und oberbayerischen Handwerk sank 2009 auch rezessionsbedingt um 900 (gut sechs Prozent) auf 13.000 Stellen. Die Zahl der neu abgeschlossenen Lehrverträge schrumpfte prozentual um 1.000 (fast elf Prozent) auf 8.400. Als wichtigsten Grund nannten 42 Prozent der Befragten die sinkende Zahl ausbildungsfähiger Schüler. Ebenso viele bekamen zu wenige Bewerbungen. Abschließend verwies der Kammerpräsident auf die Nachwuchskampagne Macher gesucht! des bayerischen Handwerks. Bis zum 31. Mai 2010 können sich Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren auf der Internetseite www.lehrlinge-fuer-bayern.de für die bayernweiten Castings anmelden und über die Karrierechancen im Handwerk informieren.
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