Die meisten der IT- und Engineering-Freelancer sind laut der Studie bei Großkonzernen im Einsatz: 53,6 Prozent der Projekte finden in Unternehmen mit mehr als 5.000 Beschäftigten statt. Aufgeschlüsselt nach Branchen liegen die Banken und Finanzinstitute wie im Vorjahr auf Platz eins (17,0 Prozent). Sie konnten ihre Führung um weitere zwei Prozentpunkte ausbauen, dicht gefolgt von der Automotivebranche (13,4 Prozent) und der IT (8,8 Prozent). „Der Boom in der Banken- und Finanzbranche bleibt ungebrochen. Gefragt nach den zukunftsträchtigsten Branchen attestierten die IT- und Engineering-Freiberufler der Sparte sogar noch weiteres Wachstum”, ergänzt Daniela Kluge, Bereichsleitung Portal & Projekte bei GULP. „Die Unternehmen dort machen gerade einen enormen digitalen Wandel durch – inklusive aller Umbrüche und Herausforderungen. IT-Experten und -Berater sind dabei wichtige Stützen bei der Realisierung von Digitalisierungsprojekten.” Die IT-Branche selbst ist jedoch der große Verlierer unter den Branchen mit einem Rückgang von 4,4 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. 2014 führte die IT die Branchenliste sogar noch als Erstplatzierte an.
Software-Entwickler sind am gefragtesten
Bei der Frage nach den Tätigkeitsfeldern der Freiberufler gibt es drei deutliche Spitzenreiter: Fast die Hälfte (40,0 Prozent) der IT- und Engineering-Freelancer ist wie auch im letzten Jahr als Software-Entwickler, Programmierer oder Software-Architekt im Einsatz. Die Rolle des Projektmanagers wird immer wichtiger und landet auf Platz 2 (20,1 Prozent). An dritter Stelle stehen 14,8 Prozent der Umfrageteilnehmer, die als Berater tätig sind.
Typisches Durchschnittsprojekt nicht immer am lukrativsten
Doch in Bezug auf den durchschnittlich erzielten Stundensatz sind die Spitzenreiter bei den Branchen, Unternehmensgrößen und Tätigkeitsfeldern nicht immer am lukrativsten. So sind es nicht die Großkonzerne, die den höchsten durchschnittlichen Stundensatz zahlen, sondern die mittelgroßen Unternehmen mit 1.001 bis 5.000 Mitarbeitern. Sie entlohnen die Freiberufler im Schnitt mit 94,09 Euro (erzielter All-inclusive Stundensatz inklusive Spesen und Reisekosten ohne MwSt.) und damit um 2,14 Euro mehr als ihre großen Brüder (91,95 Euro). Auch die Banken- und Finanzbranche landet in Sachen Stundensatz mit 86,80 Euro nur im Mittelfeld. Spitzenreiter ist dort die Beratungsbranche mit 124,53 Euro. Dass Beratung gut bezahlt wird, zeigt sich auch beim Vergleich des Durchschnittsstundensatzes mit dem Tätigkeitsfeld der Freiberufler: Mit Beratung, Business- oder Prozessanalyse lassen sich im Schnitt 106,46 Euro pro Stunde verdienen. Zum Vergleich: Der durchschnittlich erzielte Stundensatz aller Umfrageteilnehmer liegt bei 83,48 Euro.
Daniela Kluge resümiert: „Die Ergebnisse zeigen, dass das Thema Stundensatz von vielen Variablen abhängt. Die Resultate unserer Freelancer Studie sollen deshalb auch helfen, den Parteien bei Stundensatzverhandlungen einen groben Anhaltspunkt zu liefern und realistische Vorstellungen zu ermöglichen.”
Die GULP Freelancer Studie: Freiberufler-Markt unter der Lupe
Die GULP Freelancer Studie liefert wichtige Eckdaten aus dem IT-Freiberufler-Markt. Als dreiteilige Studie bietet sie Einblicke, wie sich die Stundensätze und die finanzielle Lage der Experten entwickeln, zur Auslastung in den IT-Projekten, welche Skills und welches Know-how gefragt sind und zur allgemeinen Zufriedenheit und Einstellung der Freiberufler. Die Umfrage wurde sechs Monate lang online und anonym durchgeführt. Partner der Erhebung waren 4freelance, Computerwoche, Crosswater, IT-Freelancer Magazin, mediafon, goetzbuchholz.de und rgblog. An der Befragung nahmen IT- und Engineering-Selbstständige mit und ohne GULP Profil teil.