"Ein echtes Standardvorgehen hinsichtlich der Besetzung eines Intergrationsteams gibt es nicht, dafür sind die Transaktionen zu vielfältig", sagt Günther Schermer, Partner bei goetzpartners und Leiter der Service Line Post Merger Integration. Um die Erfolgsfaktoren bei der Integration und die Rolle externer Berater zu analysieren, hat goetzpartners im ersten Quartal dieses Jahres in Europa eine Befragung unter 25 Managern aus allen Industrien mit Integrationserfahrung durchgeführt. Die nach Ansicht der Umfrageteilnehmer wesentlichen Erfolgsfaktoren lassen sich in zwei Gruppen zusammenfassen:
- Harte Faktoren: Hierzu zählen Integrationsplanung, Monitoring und konsequente Implementierung.
- Weiche Faktoren: In dieser Kategorie wurden vor allem die Einbindung der Mitarbeiter, Kommunikation, Integration der Kulturen sowie Leadership als wesentliche Erfolgsfaktoren genannt.
"Faktoren wie Unterstützung durch das Management oder Auswahl der richtigen Targets sind nach wie vor wichtig, gehören aber zur Mindestvoraussetzung einer erfolgreichen Transaktion respektive Integration", so Dr. Thomas Sittel, Director bei goetzpartners und mitverantwortlich für die Service Line PMI.
Der spezifische Einsatz externer Berater und die Rolle im Integrationsprojekt verstärken die Erfolgsfaktoren laut Feedback der Interview-Teilnehmer wie folgt:
- In der Rolle als Analyst und Treiber erbringen Berater einen deutlichen Mehrwert für die Integrationsplanung bzw. die konsequente Umsetzung.
- In der Rolle als Experte und Unterstützer leisten die Berater wertvolle Hilfe in der Kommunikation und der Integration der Kulturen.
"In der Vergangenheit wurde oftmals der Fokus auf die harten Faktoren gelegt, was zum Aufbau interner Barrieren im Unternehmen führte. Berücksichtigen die involvierten Unternehmen auch die weichen Faktoren, ist die Transformation beider Firmen zu einer neuen und erfolgreichen Einheit wesentlich glatter zu bewerkstelligen", so Axel Meythaler, Partner und Mitglied der Service Line Business Transformation.
Die Rolle des Beraters ändert sich deutlich über den Verlauf des Gesamtprozesses. Während in der Transaktions- und Transitionsphase verstärkt der Experte und Analyst gefragt ist, wechselt die Priorität in der Transformationsphase nach dem Closing deutlich hin zum Berater als Treiber und Unterstützer.
"Unternehmen müssen ihre Beraterteams gezielt auswählen, um den Integrationsprozess zum Erfolg zu führen. Deshalb ist es notwendig, bereits vor Abschluss der Transaktion neben den üblichen Analysen auch eine PMI-Due Diligence durchzuführen", so Sebastian Olbert, Partner und Mitglied der Service Line PMI. "Nur so lässt sich ein ideales und auf die Unternehmensbedürfnisse abgestimmtes Kompetenzteam zusammenstellen."