Edgar K. Geffroy, Kundenexperte und Experte für Umsatzsteigerung mit über 25 Jahren Erfahrung, rät Firmen davon ab, beim Preiskampf mitzumachen. Dass viele der Billigkonkurrenz trotzdem nachgäben, hänge damit zusammen, dass unzählige Unternehmen ihr Geschäft produktbasiert ausrichten, erklärt er und zeigt dabei die negativen Folgen auf: „Wie lange geht eine produktbezogene Definition des Geschäftes gut? Solange bis es jemanden gibt, der das Produkt ein bisschen besser und ein bisschen billiger macht. Tendenz steigend.“
Der Düsseldorfer Unternehmer, der sich in den 90ern unter anderem mit Clienting einen Namen gemacht hatte, empfiehlt Unternehmen: „Drehen Sie das System einfach um! Stellen Sie nicht das Produkt in den Vordergrund, sondern den Kunden. Wer sind Ihre Kunden und warum kaufen Ihre Kunden? Oder warum kaufen Ihre Kunden nicht? Sie sehen mit den Augen des Kunden und nicht mit Ihren eigenen Augen!“
So ist Apple heute zum milliardenschweren Unternehmen geworden. Denn nicht das Produkt wurde verkauft, sondern die Lösung, die Kunden dabei helfen soll, einfacher zu leben. „Nur wer Lösungen verkauft und keine Produkte, kann den tosenden Preiskampf verlassen“, erklärt Edgar K. Geffroy.
Erst vergangene Woche reichten 25 Unternehmen aus der EU, unter anderem auch aus Deutschland, eine Klage bei der EU-Kommission ein. In Deutschland haben einige Unternehmen bereits aufgrund der Billigkonkurrenz aus China Insolvenz angemeldet, etliche kämpfen indes noch um das Überleben.
Bis die EU-Kommission sich jedoch auf eine gemeinsame Lösung einigt, werden viele Unternehmen das Morgenlicht nicht mehr erblicken.
Die Billigkonkurrenz kommt allerdings nicht nur aus China. Auch im Inland sehen sich viele Branchen dem aggressiven Preisdumping ausgesetzt. Dazu zählen unter anderem die Elektronikbranche, die Friseurbranche, der Einzelhandel, die Modebranche und die Pharmaindustrie. Umso wichtiger wird es für viele Unternehmen, ab heute nicht mehr in Produkten zu denken.