Bereits 2003 entschieden sich die Inhaber für die stufenweise Praxis-Modernisierung mit dem Ziel der Vernetzung aller Standorte und der kompletten Digitalisierung. Anfang 2004 begannen die Planung und der Auswahlprozess für Speicherfolien-Systeme und Mammographie, die Ablösung des Praxissystems durch ein Radiologie-Informationssystem (RIS) und der Ausbau des PACS (Picture Archiving and Communication System). Der Auswahlprozess wurde durch erfahrene Berater unterstützt, die ein ausführliches Leistungsverzeichnis mit den technischen, organisatorischen und räumlichen Anforderungen erstellten und nach Interviews der Praxismitarbeiter die funktionalen Vorgaben erhoben. Man legte großen Wert auf einen effizienten Arbeitsablauf, komfortable Abrechnung und schnelle Befundung. Die Entscheidung fiel für die integrierte Centricity RIS/PACS-Lösung von GE Healthcare und Speicherfoliensysteme von Fuji. Wegen der Komplexität des Projektes legten die Praxisinhaber und die Berater Wert auf eine detaillierte vertragliche Vereinbarung, welche die im Leistungsverzeichnis zugesagten Eigenschaften beinhaltete.
Der digitalisierte Arbeitsablauf
Bei der Anmeldung werden die Patientendaten mit der Versichertenkarte eingelesen, und die geforderte Untersuchung ins RIS eingegeben. Dadurch gelangen diese Daten über die Funktion DICOM-Worklist ohne weitere manuelle Eingriffe automatisch an die richtige Modalität. Damit sind Fehleingaben ausgeschlossen. Nach erfolgter Untersuchung quittiert die MTRA mit wenigen Eingaben die durchgeführte Leistung in Centricity RIS. Die Leistung wird je nach Versicherungsart mit den richtigen Gebührenziffern versehen und steht zur Abrechnung zur Verfügung. Die Bilddaten werden für die Archivierung und zur Befundung am Arztarbeitsplatz freigegeben. Die Ärzte haben in Sekundenschnelle Zugriff auf die Voruntersuchungen aus dem Archiv in Form von Bildern und zugehörigen Befunden. Die Suche nach Röntgentüten und Karteikarten ist Vergangenheit. Mit Hilfe des integrierten digitalen Diktatsystems und wahlweise Nutzung der Spracherkennung erfolgt die Befunderstellung durch den Arzt. Fehlzuordnungen von Bildern und Befunden oder verlorene Diktatbänder gibt es nicht mehr. Die Befunde werden vom internen Schreibdienst oder am Heimarbeitsplatz von externen Schreibdamen im RIS geschrieben und korrigiert. Die fertigen Ergebnisse - evtl. mit Bildinformationen auf CD/Papier/Film - werden in der Regel innerhalb von zwei Arbeitstagen dem niedergelassenen Zuweiser in der von ihm gewünschten Form zur Verfügung gestellt. Die Überweiser an den Krankenhäusern können über ihr Krankenhausinternes Intranet auf die Ergebnisse schnell zugreifen. Telefonische Rückfragen sind dadurch erheblich zurückgegangen. Centricity RIS/PACS, wie man es aus großen universitären Installationen kennt, erfüllt somit auch die Anforderungen radiologischer Praxen optimal.
Erkenntnisse und Empfehlungen
· Für die Radiologen war die erhoffte Qualitätsverbesserung bei der Befundung am Monitor und durch die Verfügbarkeit der Voraufnahmen schon nach kurzer Zeit sehr deutlich spürbar.
· Durch die Leistungsquittierung am Arbeitsplatz der MTRA werden die Leistungen an der zu erbringenden Stelle dokumentiert, somit gehen keine Leistungen verloren.
· Die Unterstützung durch herstellerneutrale Berater bei der Auswahl, Beschaffung und Realisierung kann kostspielige Planungs- und Umsetzungsfehler vermeiden und dadurch Kosten sparen.
· Der Auswahlprozess und die Realisierung sind in Projekten dieser Größenordnung zeitlich mit 4 - 6 Monaten anzusetzen.
· Ein gutes, funktionales Pflichtenheft/Leistungsverzeichnis und ein ausführlicher Vertrag sind unabdingbar für die erfolgreiche Umsetzung.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Frau Cornelia Vosseler
Vosseler Consulting – Coaching – Training
An der Eickesmühle 33
41238 Mönchengladbach
www.khsberatung.com