In modernen Autos stecken bis zu 70 elektronische Steuereinheiten - Tendenz steigend. Diese eingebetteten Systeme übernehmen im Fahrzeug wichtige Kontroll- und Steuerfunktionen. Sie verarbeiten Bremsdruck, Drehzahl und andere wichtige Messwerte und geben diese fahrzeugintern weiter. In Zukunft sollen diese Informationen auch an andere Autos übermittelt werden, um Unfälle zu verhindern. Beispiel Notbremsung: Ein Auto muss wegen einer Gefahrensituation an einer nicht gut einsehbaren Stelle plötzlich stark bremsen. Per Funk gelangt die Information innerhalb von Sekundenbruchteilen zum Hintermann, der noch rechtzeitig reagieren kann. "Dies ist ein mögliches Szenario für die Kommunikation von Auto zu Auto", sagt Workshop-Organisator Olaf Henniger vom Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT). "Überlegt wird aber auch ein Informationsaustausch zwischen Autos und Verkehrsinfrastrukturen wie Ampelanlagen. Aus jedem Szenario ergeben sich natürlich spezifische Angriffs- oder Manipulationsmöglichkeiten, schließlich findet die Kommunikation ja drahtlos über die Luftschnittstelle statt."
Über die Ziele der Car-to-Car-Kommunikation referiert Benjamin Weyl von der Entwicklungsabteilung von BMW. Die Absicherung von Informationen, die mit Fahrzeugen ausgetauscht werden, ist Thema des Vortrags von Panos Papadimitratos von der École Polytechnique aus Lausanne. Frank Kargl von der Uni Ulm behandelt die Datenschutzprobleme, die auftreten, wenn Fahrzeuge drahtlos mit der Außenwelt kommunizieren. Marc Menzel von Continental Teves hingegen berichtet über den größten Feldtest zur Autokommunikation der Zukunft, der im Rahmen des SIM-TD-Projekts im Rhein-Main-Gebiet vorbereitet wird. Mit einer Testflotte von rund 400 Fahrzeugen soll die Fahrzeug-Kommunikation hier auf ihre Alltagstauglichkeit hin untersucht werden, um die Technik weiter zu entwickeln. Auch die Hardware in den Autos muss angepasst werden, um die neuen Kommunikationsmechanismen abzusichern. Dies ist Gegenstand des laufenden EU-Projekts EVITA, das von Fraunhofer SIT koordiniert wird. Welche Möglichkeiten zur Absicherung der Fahrzeugnetze bestehen, stellt Marko Wolf von der Firma escrypt dar.