Die Arbeit mit dem Computer löst verschiedene Emotionen aus. Sei es der Ärger über eine immer wieder kehrende Büroklammer auf dem Bildschirm, der Frust über den unüberschaubaren Datenwust auf der Festplatte oder die Freude beim Betrachten von Urlaubsfotos. Das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung in Rostock (Fraunhofer IGD Rostock) präsentiert auf der CeBIT eine im wahrsten Sinne hochemotionale Entwicklung – Ein Handschuh mit dem der Computer die momentane Gefühlslage des Anwenders erkennt. Ein mit Sensoren bestückter Handschuh erfasst pysiologische Daten wie Hauttemperatur, Hautwiderstand und Herzfrequenz und übermittelt diese dem Computer, der daraus den emotionalen Zustand des Benutzers ableiten kann. Ziel ist es, dem Rechner zu ermöglichen, auf die Gefühlslage des Nutzers einzugehen und beispielsweise die Art und Weise der Informationsdarstellung auf dem Bildschirm anzupassen. Einsatz finden könnte die Technologie-Lösung in stressigen Berufsbranchen wie z.B. bei Fluglotsen oder Nautikern in Seeverkehrsleitzentren. Stellt der Rechner eine emotionale oder auch mentale Überlastung fest, können kritische Informationen hervorgehoben oder Routineanfragen an andere Kollegen weitergeleitet werden.
Das Zentrum für Graphische Datenverarbeitung Rostock (ZGDV Rostock) stellt zwei innovative Projekte auf der weltgrößten Computermesse vor. VESUV (verteilte Software-Agenten für sichere, rechtsverbindliche Aufgabendelegation in mobilen, kollaborativen Anwendungen) ermöglicht den Bürgern ihre Behördengänge in die „Amtsstube“ künftig über das Internet zu erledigen – unabhängig von Ort und Zeit. In Zusammenarbeit mit der Hansestadt Rostock und weiteren Partnern werden digitale Helfer erstellt, die den Einwohner unterstützend bei seinen behördlichen Erledigungen im Netz begleiten. Sie helfen ihm bei immer wiederkehrenden Behördengängen wie beispielsweise im gewerblichen Meldewesen oder bei der Organisation von Großveranstaltungen. Diese Entwicklung aus dem Bereich eGovernment hilft, amtliche Angelegenheiten mit einem deutlich verringerten Zeitaufwand und mit erheblichen Kosteneinsparungen zu erledigen.
Eine weitere Kommunikationstechnologie des ZGDV ist das Projekt VIDAMO, das Wissensmanagement-Techniken entwickelt und bildhaft darstellt. Die visuelle Illustration von Daten und Modellen ist in verschiedenen Anwendungsgebieten der Medizin, Medizintechnik und der Biotechnologie notwendig. Die graphische Veranschaulichung von Informationen und Sachverhalten deckt dabei bestimmte Muster auf, die beispielsweise die Diagnosequalität im medizinischen Bereich verbessern.
Die veranschaulichten Daten oder abstrakten Modelle können auch interaktiv erkundet werden, um komplexe Sachverhalte besser zu veranschaulichen und mehr Verständnis für Zusammenhänge und Strukturen zu fördern. VIDAMO wurde für "Klinische Studien" gemeinsam mit der Gambro AG (Teraklin), der Riemser Arzneimittel AG und dem Landesforschungsschwerpunkt "Biosystemtechnik" durchgeführt.
Die Technologien und Projektergebnisse werden in Halle 9, Stand C 15 auf dem Gemeinschaftstand des Landes Mecklenburg-Vorpommern vorgestellt.