Peer-to-Peer-Netze (P2P-Netze) sind Netzwerke, bei denen alle Computer gleichgestellt sind. Dies bedeutet, jeder Rechner dient gleichzeitig auch als Server und steuert Speicherkapazitaet und Bandbreite bei. P2P-Netze werden von den Anwendern haeufig zum Austausch von Musikdateien oder Videos genutzt. Doch vielen Unternehmen, wie etwa Plattenlabels oder auch Bildagenturen sind die Netzwerke ein Dorn im Auge, denn sind die Inhalte erst einmal in einem solchen P2P-Netz gelandet, verlieren die Inhaber jede Kontrolle ueber deren Verbreitung. Den Download der Dateien nachvollziehen? Die Verbreitung der Inhalte bei Bedarf stoppen? Fehlanzeige! Andererseits ist es fuer die Nutzer quasi unmoeglich abzuschaetzen, ob die von ihnen getauschten Dateien urheberrechtlich geschuetzt sind und sie sich mit dem Download strafbar machen.
Nicht so mit der vom Fraunhofer-Institut fuer Graphische Datenverarbeitung IGD entwickelten Software CONFUO©O. "CONFUO©O ist fuer die Nutzer so einfach zu bedienen, wie jede andere P2P-Software auch. Fuer den Rechteinhaber allerdings bietet CONFUO©O den entscheidenden Vorteil, dass er jederzeit die Kontrolle ueber seine Inhalte behaelt," so Alexander Opel, Wissenschaftler am Fraunhofer IGD. Dies bedeutet, der Rechteinhaber kann stets nachvollziehen, von wem seine Inhalte getauscht wurden und er kann seine Inhalte jederzeit wieder aus CONFUO©O zurueckziehen. "Bevor ein Inhalt getauscht werden darf, muss er registriert werden. Will ein Nutzer ein Lied tauschen, fuer das er keine Rechte besitzt, wird der Austausch automatisch gestoppt. So koennen sich Anbieter und Benutzer gleichermassen sicher sein, dass alle Aktionen legal sind," erklaert Opel weiter. Um einen hohen Sicherheitsstandard zu gewaehrleisten, wird die Inhalts- und Benutzerregistrierung dabei an zentrale Server, sogenannte "Trusted Third Parties" ausgelagert. Diese vergleichen die Lieder anhand bestimmter Charakteristika, aehnlich der Melodie. So wird sichergestellt, dass auch Inhalte erkannt werden, die komprimiert oder in ein anderes Datenformat ueberfuehrt wurden.
Diese Eigenschaften von CONFUO©O erlauben die unterschiedlichsten Geschäftsmodelle: "CONFUO©O kann beispielsweise von Bildagenturen genutzt werden, die Ihren Kunden damit Fotos zur Verfuegung stellen koennen, oder von Mobilfunkanbietern, die so Ihren Kunden den Austausch von Klingeltoenen oder Musikdateien ermoeglichen," schlaegt Alexander Nouak, Leiter der Abteilung Sicherheitstechnologie am Fraunhofer IGD, moegliche Geschaeftsmodelle vor.
Vorgestellt wird CONFUO©O am Fraunhofer-Gemeinschaftsstand in Halle 9, Stand B36. Einen Ueberblick ueber die Leistungen der Software bietet auch der Vortrag von Alexander Opel im Fraunhofer-Forum am Dienstag, 20. Maerz 2007, um 14.45 Uhr.