Es scheint wie Zukunftsmusik, ist aber schon im Alltag zu Hause und am Arbeitsplatz angekommen. Beschleunigungssensoren in Smartphones, Smartwatches und in der Kleidung ermöglichen das unaufdringliche Erfassen körperlicher Aktivität. Beim Sport helfen sie digitalen Trainern Übungen zu korrigieren. Intelligente Wohnumgebungen erkennen Stürze und rufen Hilfe herbei. Eine Handbewegung kann Licht dimmen, Jalousien herunterlassen oder den Fernseher anschalten.
Am Fraunhofer IGD werden solche Technologien entwickelt. Technologien, die die Aktivität eines Menschen erkennen und damit Anwendungen und Maschinen steuern können. Sie messen beispielsweise den Puls, Körperbewegungen oder den Blutdruck. Diese Daten helfen Ärzten oder Therapeuten, den Gesundheitszustand und die zukünftige Entwicklung eines Patienten besser einzuschätzen. Am Arbeitsplatz können ungesunde Körperhaltung, zu starke körperliche Belastung oder ein zu hoher Lärmpegel erkannt werden. Auf die Sicherheit der erhobenen Daten legen die Fraunhofer-Forscher dabei großen Wert.
Laut Professor Bodo Urban vom Fraunhofer IGD in Rostock können wir uns in den nächsten Jahren auf spannende Entwicklungen in der Industrie gefasst machen: "Die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine wird durch Aktivitätserkennung auf die nächste Ebene gehoben." Maschinen und Roboter erkennen menschliche Aktivitäten und reagieren auf diese. Produktionsanlagen können via Smartwatch intuitiv durch Gesten gesteuert werden. Beispielsweise löst ein Hochreißen der Hände im Störungsfall den Not-Aus-Schalter aus. Maschinen erfassen, wann sich der Werker wo befinden wird und sorgen dafür, dass benötigte Materialien und Werkzeuge zur richtigen Zeit am richtigen Platz zu finden sind. "Das Potenzial der Aktivitätserkennung wird noch lange nicht ausgeschöpft", sagt Urban.
Weiterführende Informationen:
Aktivitätserkennung im Alltag: http://www.igd.fraunhofer.de/...
http://www.igd.fraunhofer.de/...
TakeCare - Kompetenznetzwerk zur Aktivitäts- und Vitaldatenassistenz: https://www.igd.fraunhofer.de/...