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Die Folgen vom "Tante Emma Laden" über den Supermarkt bis zur "Aldisierung" der Gesellschaft

(PresseBox) (Stuttgart, )
Bis Anfang der 1960er Jahre spielten die Vorreiter der Supermärkte kaum eine Rolle, sprachen jedoch mit ihrer Preisgestaltung vermehrt das aufkommende Preisbewusstsein in der Bevölkerung an. Das Prinzip der aufkommenden Supermärkte war einfach und doch erfolgreich: Bei einfacher Ausstattung, mit wenig Aufwand ein kleines Sortiment mit Artikeln zu dauerhaftem Niedrigpreis (Dauerniedrigpreis) anbieten. Das Jahr 1962 wird als endgültiger Zeitpunkt des Durchbruchs der Supermärkte und deren Verkaufspolitik angesehen.

Die Verkaufsstrategie der Supermärkte fußt darauf, bei einem auf raschen Lagerumschlag ausgerichtetem Sortiment die Ware zu sehr knapp kalkulierten Preisen anzubieten und dabei die Dienstleistungen weitgehend einzuschränken. Die Supermärkte haben über die Jahre ein beachtliches Wachstum erzielt und ihre Marktstellung deutlich ausgebaut. Inzwischen reichen die verschiedenen Formen des preisaggressiven Verkaufens von den bekannten Lebensmitteleinzel-Handelsmarken wie Aldi, REWE, Edeka oder Lidl über Niedrigpreisabteilungen der Warenhäuser bis hin zu „Rein-Raus“-Geschäften.

Der Preiskampf im Handel ist extrem hart. Um eine Vergleichbarkeit der Preise zu vermeiden bzw. für den Verbraucher zu erschweren, ja gar unmöglich zu machen, hat heute nahezu jede Handelskette neben Markenartikeln von bekannten Herstellermarken auch im eigenen Namen produzierte Handelsmarken im Angebot. Die sind meistens günstiger als die bekannten Marken und qualitativ oft vergleichbar. Den Händlern bringen die Handelsmarken zusätzlich den Vorteil, weiteren Druck auf die Industrie aufbauen zu können. Die Markenhersteller reagieren darauf mit mehr oder weniger starker Eigenvermarktung ihrer Produkte, beispielsweise in Factory Outlets, also Verkauf direkt ab Werk. Die Aldisierung unserer Gesellschaft ist in vollem Gange. Was sich zurzeit in Deutschland abspielt, ist das äußere Zeichen eines inneren Verfalls. Eines Verfalls der Werte, der Qualitäten, der Lust am Einkauf, der Begehrlichkeit von Waren, der Faszination des Shopping. „Wo führt das hin?“, fragte 2004 Bernd M. Michael, CEO Chairman der Grey Global Group. In diesem Zusammenhang fällt mir ein Satz ein, den ich in einem großen deutschen Wirtschaftsmagazin gelesen habe. Sinngemäß hieß es dort: „Die Deutschen haben ihre Werte von Goethe an Aldi verkauft.“

Sicherlich kann ich aufgrund meiner jahrelangen Erfahrungen in Verhandlungen die Denkweise von Einkaufschefs nachvollziehen. Doch zugleich frage ich mich, ob die grenzenlose Jagd nach “noch billiger als billig“ nicht weitaus mehr Beteiligten schadet als nur dem Wettbewerb und dem Produzenten? Sie erinnern sich noch an meine Buttergeschichte? Auch dort stand der Preiskampf im Zentrum. Sehr vielen Menschen im Allgemeinen und ebenso dem Vertrieb ist die Aufgabe eines Einkäufers im Handel nur unzureichend oder gar nicht bekannt. Der Einkäufer vertritt die Interessen eines Handelskonzerns oder einer –kette. Wie der Name schon sagt, kauft er für sein Unternehmen ein. Die Aufgabe eines Einkäufers in Verhandlungen mit den Lieferanten ist einzig und allein die, einen Vorteil auszuhandeln – und zwar einen Vorteil für sein eigenes Haus und damit gegen dessen Wettbewerber. Er will nicht nur, nein, er muss, besser sein als sein Wettbewerber – nicht mehr und nicht weniger.
 

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