Da der XUD 9-Test technisch nicht auf dem aktuellen Stand ist und innere Ablagerungen (Internal Diesel Injector Deposits, IDID) nicht reproduzieren kann, gilt der DW 10 Test als Alternative. Dieser motorische Test ist technisch aktuell, aber relativ teuer. Er kann IDID an Dieselinjektoren aufbauen und eignet sich zum anschließenden Test von clean-up beziehungsweise keep-clean-Additiven. Die Additive „Trak“ und „MProver“ der ERC Additiv GmbH wurden mit dem DW 10 getestet und zeigten dabei ihre guten Reinhaltungs- beziehungsweise Reinigungseigenschaften gegenüber Ablagerungen an Injektoren. Anhand unterschiedlicher Teststrategien am DW 10 konnten sowohl Keep-Clean- als auch Clean-Up-Eigenschaften hinsichtlich ihrer Effizienz qualifiziert werden, aber auch die Fähigkeit der Verbrauchminderung durch die Injektorenreinigung quantifiziert werden.
Die Untersuchungen am DW 10, die sich über mehrere Tage pro Testzyklus erstrecken, erlauben Aufgrund des Zeitbedarfs, des kostenträchtigen Testaufbaus sowie des analytischen Aufwands allerdings keine echte Additiventwicklung. Deshalb bietet die TEC4FUELS GmbH einen kostengünstigen und schnellen Injektorentest für IDID. In dem nicht-motorischen Test durchströmt eine Kraftstoffmenge von bis zu 60 Litern Diesel im Kreislauf die realitätsnahe Nachbildung eines Kraftstoffversorgungs- und Einspritzsystems für Common-Rail-Dieselfahrzeuge. Damit werden Einzeleinflüsse, wie die Temperatur im Bereich der Injektornadel, des Injektormagnetventils, des Kraftstoffs bei Eintritt in die Hochdruckpumpe und in den Injektor, die Einspritzmenge, -frequenz, und -druck, der Kraftstoff und die Injektorbauteile untersucht. Die Komponenten des Systems, wie zum Beispiel Injektoren, sind austauschbar. IDID können damit innerhalb von 70 bis 200 Stunden bis zur Verblockung von Injektoren zuverlässig und reproduzierbar aufgebaut werden. Der Test kann beispielsweise für Screenings bei der Entwicklung oder Verbesserung von Injektoren, Additiven, Kraftstoffen, Injektordiagnosegeräten und Reinigungsflüssigkeiten für Injektoren genutzt werden.