Ist Ihr Netzwerk/Internet-Zugang gerade mal wieder ausgefallen? Nichtsdestotrotz zeigt die ENISA-Studie eine Netzwerk-/Internetverfügbarkeit von über 99,9 %. Dies entspricht einer jährlichen Ausfallquote von gerade mal 10 Stunden. Die Verfügbarkeit von Netzwerken, Dienstleistungen sowie von "Business Continuity" ist überall in Europa gleichermaßen von ausschlaggebender Bedeutung - für geschäftliche Akteure sowie auch für Endverbraucher. Da Störungen verstärkt auftreten, ergreifen Netzwerkbetreiber und Service Provider geeignete Maßnahmen, um die Ausfallsicherheit des öffentlichen Kommunikations-Netzwerks zu gewährleisten. Es bestehen jedoch gegenwärtig deutliche Unterschiede bei den Lösungsansätzen der verschiedenen europäischen Netzwerkbetreiber und Dienstleister. Diese Ende 2008 EU-weit durchgeführte ENISA-Untersuchung basiert auf 54 Antworten von Netzwerkbetreibern. In dieser Befragung wird deutlich, dass das Ziel der Ausfallsicherheit als sehr wichtige Aufgabe gesehen wird:
- Am meisten sind Netzwerke gefährdet durch Störungen bei Hard- oder Software sowie örtliche Störungen, aber auch durch persönliche Bedienungsfehler.
- Das Netzwerk- und Risikomanagement wird von den Netzbetreibern als relativ ausgereift beschrieben.
- Die Größe des Netzbetreibers spielt für die Prozesse der Business Continuity nur eine untergeordnete Rolle.
"Es war erfreulich zu sehen, wie gut kleine und größere Netzbetreiber sowie Service-Provider ihre Netzwerkverfügbarkeit gewährleisten" bemerkt Andrea Pirotti, Geschäftsführer der ENISA.
Hier einige der wichtigsten Aussagen:
- Die Maßnahmen einiger alternativer Netzbetreiber zur Gewährleistung der Ausfallsicherheit sind leider nicht ausreichend. Alternative Netzbetreiber unterscheiden sich stark voneinander und sind häufig sehr klein. Daher sind Empfehlungen zur Ausfallsicherheit nicht zwingend in vollem Umfang anzuwenden, wenn beispielsweise die betriebenen Infrastrukturen das öffentliche Interesse nicht berühren.
- Dieser Widerspruch erschwert Politikern die Erstellung von industriellen Normen und Empfehlungen für Internet-Service-Provider (ISPs). Daher sollten diese Maßnahmen freiwillig oder auf solche Infrastrukturen begrenzt sein, die von öffentlichem Interesse sind.
- Die Firma IDC empfiehlt die Erstellung von Richtlinien, anhand derer Netzbetreiber die Ausfallsicherheit und den Betrieb ihrer Netzwerke verbessern können.
Diese Studie wurde durch IDC im Auftrag von ENISA ausgeführt. Die in 17 der insgesamt 27 EU-Staaten durchgeführte Erhebung erfasst unter anderem unterschiedlich große Betreiber von Telekommunikations-Netzwerken sowie die von ihnen angebotenen Arten von Dienstleistungen.
Die einzelnen Punkte der Gesamterhebung sind:
1.Netzwerkgefahren,
2. Organisatorische Aspekte bei der Gewährleistung von Ausfallsicherheit,
3. Bewährte Strategien der Netzwerkverwaltung,
4. Planung der "Business Continuity",
5. Kontrolle der Abhängigkeiten von Dritten,
6. Risikomanagement.
Der vollständige Bericht ist verfügbar unter: http://www.enisa.europa.eu/...
Hintergrundinformation: Ausfallsicherheit (Resilienz) umfasst Netzwerke, welche in ausreichendem Umfang Dienstleistungen anbieten und aufrecht erhalten, unabhängig von Störungen: Störungen sollen für den Benutzer unsichtbar sein. Diese Studie wurde im Rahmen des mehrjährigen ENISA Programms zur Ausfallsicherheit öffentlicher Kommunikationsnetzwerke durchgeführt.
Siehe auch: http://www.enisa.europa.eu/...