Um als offizielle Maßnahme der UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" ausgezeichnet zu werden, müssen vorgegebene Kriterien erfüllt werden. Das eingereichte Projekt muss einen Bildungsanspruch im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung nachweisen können und zu einem konkreten Ergebnis bzw. Produkt führen.
Der Umbau des Emscher-Systems im Herzen des Ballungsraums Ruhrgebiet ist eine europaweit einzigartige Maßnahme zur Revitalisierung eines Flussgebietes von rund 850 Quadratkilometer Fläche. Über einen Zeitraum von fast 30 Jahren werden seit 1992 insgesamt knapp 4,5 Milliarden Euro in das Großprojekt investiert. In den 90er-Jahren entstanden bereits vier neue moderne Großkläranlagen an der Emscher, bis 2020 werden rund 400 Kilometer an neuen unterirdischen Abwasserkanälen entstanden sowie 350 Kilometer an Gewässerlandschaften naturnah umgestaltet sein.
Zum Emscher-System gehören folgende Städte: Holzwickede, Dortmund, Castrop-Rauxel, Recklinghausen, Herne, Herten, Gelsenkirchen, Gladbeck Bochum, Essen, Mülheim, Bottrop, Oberhausen, Duisburg und Dinslaken.
Mit dem Umbau des Emschersystems sorgt der öffentlich-rechtliche Wasserwirtschaftsverband Emschergenossenschaft für die Entstehung einer völlig neuen und modernen abwasser-technischen Infrastruktur und für eine Neugestaltung des Emschertals. Heute noch offene Schmutzwasserläufe werden von sauberen Gewässern mit naturnahen Ufern abgelöst.
Darüber hinaus werden neben den ökologischen Zielen wie der Entwicklung einer urbanen Biodiversität, Klimaschutz und -anpassung, in gleicher Weise auch ökonomische, soziale und kulturelle Ziele verfolgt. Hierzu gehören die Schaffung von Arbeitsplätzen (der Emscher-Umbau sichert jährlich rund 3.700 Arbeitsplätze), eine deutliche Verbesserung an Freizeit- und Lebensqualität, neue Radwegetrassen durch den gesamten Raum für eine nachhaltige urbane Mobilität sowie vielfältige Bildungs- und Kulturangebote. Das Generationenprojekt Emscher-Umbau wird von einem transparenten, partizipativen Prozess begleitet, der sich auch in Bildungsprojekten wie "Zauberwelt Wasser", "Emscher-Kids" oder "Bachpatenschaften" widerspiegelt.
Die EMSCHERKUNST als größtes begleitendes Kulturprojekt versteht sich dabei als eine Zukunftswerkstatt mit dem Ziel, den Strukturwandel und den Emscher-Umbau zu kommunizieren und mitzugestalten. Insbesondere für die Menschen vor Ort soll der Landschaftswandel mithilfe von Kunst sichtbar werden. Die Themen Ökologie, Klima-, Land-schafts- und Strukturwandel werden in den Kunstwerken und -projekten konkret aufgegriffen sowie in begleitenden Veranstaltungen öffentlich diskutiert.
Mit den damit verbundenen Leitgedanken steht die EMSCHER-KUNST auch für die Nachhaltigkeit der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010. Durch die breite nationale und internationale Berichterstattung über die EM-SCHERKUNST und über den Emscher-Umbau wird auch der BNE-Gedanke weitergetragen und Deutschland als BNE-Vordenker positioniert.