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Distelhäuser Brauerei Ernst Bauer GmbH & Co KG

Ein Distelhäuser im Bier-Olymp

(PresseBox) (Tauberbischofsheim, )
Ein Braumeister aus dem Taubertal entscheidet über die besten Biere der Welt: Roland Andre, Geschäftsführer der Distelhäuser Brauerei, ist zum Jury-Mitglied des World Beer Cup 2012 gewählt worden. Beim weltweit größten Biertest werden am 1. und 2. Mai in San Diego fast 4000 Biere verkostet und bewertet.

Ein bißchen angespannt ist Roland Andre schon, wenn alle zwei Jahre wieder der World-Beer-Cup näher rückt. Das liegt nicht nur daran, dass er die Biere auswählen muss, die die Distelhäuser zum Wettbewerb entsenden. Schon Wochen vor der eigentlichen Veranstaltung entscheidet die Brewers Association in Chicago darüber, welche Bier-Experten zum Kreis der 215 Juroren aus 29 Ländern zählen.

Darunter "Bier-Papste", erfahrene Praktiker aus Brauereien, Wissenschaftler, Journalisten und technologische Berater, nur jeder zweite stammt aus den USA. Dabei zu sein, gilt als besonders ehrenvolle Aufgabe. Der Braumeister und Geschäftsführer der Distelhäuser Brauerei, nahm erstmals 2004 als Jury-Mitglied beim weltweit bedeutendsten Biertest teil, danach weitere vier Male. Und auch 2012 entscheidet der Distelhäuser wieder mit, welche Biere aus aller Welt in den "Bier-Olymp" aufsteigen dürfen.

Denn als "Olympics of Beer" - die Bier-Olympiade wird der World Beer Cup von den Brauern ehrfurchtsvoll beschrieben. Es ist der größte internationale Wettbewerb für Biere: Aus fast 4000 mit Nummern gekennzeichneten Proben aus 44 Ländern werden die drei Besten der jeweiligen Disziplin in Blind-Verkostungen ausgewählt. Technische Werte oder Laboruntersuchungen bleiben bei diesem Wettstreit außen vor: Was allein zählt, ist der Geschmack. Die Juroren müssen entscheiden, welche Biere in Sorten-Charakteristik und geschmacklicher Ausgewogenheit am meisten überzeugen. Der Sieger muss nach den Wettbewerbsbedingungen ein Weltklassebier sein, das die Kriterien seiner Kategorie beispielhaft verkörpert. Alles andere als eine leichte Aufgabe, auch für den Fachmann. Da wird diskutiert und mehrmals probiert, bis sich die Jury auf die Siegerbiere geeinigt hat.

Das stellt die die 215 Juroren aus 29 Ländern auch beim World Beer Cup 2012 vor große Herausforderungen. Zwei Tage lang muss jeder von ihnen rund 150 Bierproben verkosten und bewerten. In kleinen Runden von sechs oder sieben Prüfern geht man dem Bier auf den Grund, nach der Hälfte des Tages werden die Teams neu zusammengestellt. Und natürlich darf kein Juror die Kategorie testen, in der Biere aus der eigenen Brauerei dabei sind. So kommt es, dass Braumeister Roland Andre neben amerikanischen Lager Bieren auch in Disziplinen wie Imperial Stout (der Bockbiervariante des Guinness) oder Belgisch Tripel Ales (Dreifach Bock) als "Judge" antreten darf.

Schon am Vorabend findet eine sensorische Schulung statt, bei der die Jury-Mitglieder auf ihre Aufgabe vorbereitet werden. Dazu werden Proben mit speziellen Aromen versehen, um Zunge und Gaumen zu schulen. Auch kleinste Abweichungen müssen erkannt dabei werden. Rauchen ist unter den Juroren selbstverständlich verpönt. Handys sind ebenso verboten wie alles andere, das die Konzentration und Aufmerksamkeit trüben könnte. Es gilt ein strenger Zeitplan für die Reihenfolge der Proben.

Bis diese Wettbewerbsbiere auf dem Tisch der Juroren landen, haben sie bereits einen langen Weg hinter sich. Sie werden bei den Brauereien von einer Spezial-Spedition abgeholt und gekühlt auf den weiten Weg nach Golden bei Denver gebracht, wo die Flaschen in neutrale Kartons umgepackt werden. Dort warten sie im Kühllager auf ihre Weiterreise nach San Diego. Am Veranstaltungsort werden sie neu sortiert, mit neuen Nummern für jede Verkostungsrunde versehen. Das erfordert bei fast 4000 Bieren und mehr als 500 Brauereien aus über 40 Ländern ein ausgeklügeltes System, das nur absolute Organisationsprofis im Griff behalten.

Im Laufe der Prüfungen wird zunächst in der Vorrunde etwa ein Fünftel aller Biere ausgesondert. Dabei hilft ein "Style Guide", in dem für jede der 95 Wettbewerbs-Disziplinen die wichtigsten Kriterien aufgeführt sind. Ein absolutes "k.o.-Kriterium" ist es danach, wenn ein Bier die typischen Merkmale seiner Kategorie nicht erfüllt, etwa ein in der Pilsklasse gemeldetes Bier bernsteinfarben leuchtet. Das mag das Auge erfreuen, den Prüfer nicht. Und es kommt auch schon mal vor, dass in einer Disziplin keine Medaillen vergeben werden, wenn die Jury ihre hohen Ansprüche nicht erfüllt sieht.

Bei allem Bierernst bleibt am Rande der Verkostungen viel Zeit zum Austausch mit Braumeistern und anderen Experten aus unterschiedlichsten Ländern, was einen großen Reiz der Veranstaltungen ausmacht. Es bilden sich Netzwerke unter den Brauern, man knüpft Kontakte zu ähnlich strukturierten Brauereien etwa in den USA, tauscht sich über Rezepte, Rohstoffe, oder bisher unbekannte Hefestämme aus - Impulse, die längst in der täglichen Arbeit der Distelhäuser Brauerei ihren Niederschlag fanden. In der Versuchsbrauerei experimentieren die Distelhäuser auch mal an einem Ale, während der amerikanische Freund am Telefon nachfragt, was es beim Brauen eines Dinkelbiers zu beachten gibt.

Richtig spannend wird es am 5. Mai - dann verkündet die Brewers Association ihre Entscheidung - und vielleicht zählt ja wie vor zwei Jahren auch die Distelhäuser Brauerei zu den Siegern. Damals errangen die Brauer aus dem Vorort von Tauberbischofsheim eine Goldmedaille für den Distelhäuser Frühlingsbock. Einen zweiten Platz erzielte beim World Beer Cup 2010 das "Distelhäuser Leichte", jeweils Bronze gab es für das Kristallweizen und das Dunkle Hefe-Weizen.

Braumeister und Geschäftsführer Roland Andre gibt sich bescheiden und versucht, aufkommenden Optimismus zu dämpfen. "Es wird immer schwerer, beim World Beer Cup eine Medaille zu gewinnen", betont er. Das liege daran, dass die Zahl der Mitbewerber ständig steige, ebenso die Qualität der Biere. Traten 2010 noch 3.330 Biere zur Entscheidung an, sind es in diesem Jahr schon rund 30 Prozent mehr.

Wie bei der Oscar-Verleihung warten die Braumeister nun in San Diego gespannt auf den Satz "The Winner is..." Und in Distelhausen auf den Anruf aus den USA, dass sich ein Bier aus dem kleinen Dorf im Taubertal wieder einmal gegen die große Konkurrenz durchgesetzt hat.
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