Die DIN-Trophäe und 15.000 Euro Preisgeld nahm die Verfasserin des mit dem ersten Preis ausgezeichneten Beitrags, Frau Elke Fischle, für PPG Industries entgegen. Sie hat die Zeit- Kosten- und Ressourceneinsparungen herausgearbeitet, die durch die Anwendung der DIN EN ISO 20566 erzielt werden können. Diese Norm gilt der Prüfung der Kratzfestigkeit von Beschichtungen mit einer Laborwaschanlage. Solche Anlagen werden primär für die Entwicklung von kratzfesteren Klarlacken für die Automobilindustrie eingesetzt. Im Labor wird die maschinelle Fahrzeugreinigung mit rotierenden Bürsten unter Verwendung von synthetischem Schmutz simuliert.
Im Beitrag der Daimler AG hat der Verfasser, Harald Demmer, dargestellt, wie durch international akzeptierte Normen die Vielfalt möglicher nationaler Lösungen der meist gesetzlich vorgeschriebenen Kunststoff-Werkstoffkennzeichnung vermieden werden konnte. Würden aufgrund unterschiedlicher Gesetze und Kennzeichnungssysteme nur vier verschiedene Kennzeichnungen (USA, Europa, Japan, China) erforderlich sein, würde dies jährliche Mehrkosten allein für die deutsche Automobilindustrie von rund 13 Mio. Euro bedeuten. Diesem ist die Erstellung der in bisher allen nationalen Gesetzgebungen anerkannten ISO 11469 zuvorgekommen.
Mit dem Preiswettbewerb „Best Practice“ prämiert das DIN herausragende Beispiele der Einbindung von Normen in den betrieblichen Ablauf. Dem Langenscheidt Fachverlag wurde der Preis, der mit 5.000 Euro dotiert wird, für eine Darstellung der konkreten Umsetzung der im letzten Jahr erschienenen ISO-Norm 1951 zugesprochen. Diese Norm legt im Bereich der Fachwörterbücher eine einheitliche Datenstruktur fest. Gleichzeitig führte deren Einführung zu erheblichen Kosteneinsparungen im Unternehmen. BorgWarner Turbo Systems & Emissions erhielt zum zweiten Mal einen Preis in dieser Kategorie. Der jetzt prämierte Beitrag zeigt, wie wichtig die Produktdokumentation ist und welche Vorteile eine normgerechte Zeichnungserstellung mit sich bringt. Die bisherige Nacharbeit und Fehlerkorrektur hat man um rund 1000 Stunden pro Jahr durch eine entsprechende normbasierte Checkliste für die Zeichnungsfreigabe reduzieren können.
Der erstmals vergebene „Sonderpreis Wissenschaft“ ging an Dr. Sebastian Schubert, heute bei Bombardier Director of Strategic Procurement, für seine an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg abgeschlossene Promotionsarbeit mit dem Thema „Wettbewerbsvorteile durch Vereinheitlichung am Beispiel der europäischen Schienenfahrzeugindustrie“. Mit Preisen in der Kategorie „Junge Wissenschaft“ wurden Dr. Frank Hänsel und Felix Reinbold, (beide TU Braunschweig), Daniel Kaspar (TU Berlin), Renata Wanka-Enikeeva (Universität Erlangen-Nürnberg), Ilona Huppert (Fachhochschule Soest) und Thomas Hirsch (RWTH Aachen) ausgezeichnet.