Allerdings klafft auch bei diesen bewusst konsumierenden Verbrauchern eine Lücke zwischen Wissen und Handeln. So reisen bewusst Konsumierende häufiger in ferngelegene Urlaubsorte; 54 Prozent nutzen dafür das Flugzeug. Auf der anderen Seite gilt aber auch: Je bewusster das alltägliche Einkaufsverhalten desto größer auch die Bereitschaft, mehr für Umweltschutz und soziale Verträglichkeit am Urlaubsort zu zahlen.
Die Befragung machte erhebliche Informationslücken deutlich. So kennt fast die Hälfte der befragten Bio-Kunden keines der im Tourismus genutzten Umweltsiegel, und nur ein Drittel hat von der Möglichkeit gehört, Klimaschäden von Flugreisen durch Zusatzzahlungen für Klimaschutzprojekte zu kompensieren. "Der mangelnde Informationsgrad über konkrete Angebote stellt eindeutig eine Handlungsbarriere für bewusst konsumierende Verbraucher dar", erklärt Barbara Nusser von der FH Eberswalde.
Die VERBRAUCHER INITIATIVE schließt aus der Studie, dass die Beratungs- und Informationsarbeit zu nachhaltigem Tourismus wesentlich verstärkt werden muss. Vor allem bedarf es nachvollziehbarer und überprüfbarer Kriterien für nachhaltige Reiseangebote. Der Verband fordert deshalb die Weiterentwicklung und Zusammenführung bestehender Tourismus-Label.
Eine Zusammenfassung der Studie kann unter www.verbraucher.org kostenlos heruntergeladen werden.
Die Studienergebnisse werden im Rahmen des Reisepavillons in Hannover am 3.02.2007, 11.00 Uhr, in Messehalle 2 (Raum Budapest) vorgestellt.