Der Einführung des Gesundheitsfonds setzt die negative Entwicklung für die Versicherten fort. "Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt steht seit Jahren für höhere Beiträge", so Georg Abel von der VERBRAUCHER INITIATIVE. Der Bundesgeschäftsführer erinnerte in diesem Zusammenhang u.a. an die Praxisgebühr, höheren Zuzahlungen und Leistungsausgrenzungen, die die Versicherten belasten. Ab Januar werden für 90 Prozent der Versicherten die Beiträge steigen. Kommen die Kassen mit dem zugeteilten Geld nicht aus, dürfen sie bei ihren Mitgliedern einen Zusatzbeitrag bis zu einem Prozent des beitragspflichtigen Einkommens kassieren. "Unabhängig von dieser Unwägbarkeit für Versicherte droht spätestens im Jahr 2010, wenn der Gesundheitsfonds nur noch 95 Prozent der Kosten deckt, die nächste Erhöhung", so Georg Abel.
Auch in den kommenden Monaten wird nicht die politische Auseinandersetzung um ein zukunftsfähiges, bezahlbares Gesundheitswesen die Debatte beherrschen. Der Streit dreht sich weiter - wie schon das beim bisherigen Gezerre zeigt - lediglich um die Beitragshöhe. "Jährlich erleben wir zukünftig den zweifelhaften Unterhaltungswert einer Debatte über die Beitragshöhe", so Abel. Die sogenannte Gesundheitsreform sei eine verschenkte Chance, der Gesundheitsfonds bürokratisch und teuer.