Zum Hintergrund: Eigentlich sollte die E-Bilanz bereits in diesem Jahr Pflicht werden und gemäß dem Motto "Elektronik statt Papier" für Bürokratieabbau sorgen. Zur Verschiebung kam es nun aber unter anderem, weil das Finanzministerium erst Ende August 2010 den inhaltlichen Entwurf für die elektronische Bilanz bekannt gegeben hatte. Damit blieb den Unternehmen nicht mehr genug Zeit, die notwendigen Vorkehrungen für die Abgabe der E-Bilanz zu treffen. Deshalb soll das Jahr 2011 nun als Pilotphase genutzt werden, um das Verfahren zu erproben und zu optimieren.
Herzstück der E-Bilanz ist ein amtlich vorgeschriebener Datensatz im so genannten XBRL-Format (eXtensible Business Reporting Language). Dabei handelt es sich um eine auf XML basierende Sprache, die sich international für elektronische Dokumente in der Finanzberichterstattung etabliert hat. Nach Abschluss und Auswertung der Pilotierung will das Finanzministerium die endgültige Form des Datensatzes veröffentlichen. "Wir verfolgen die aktuellen Entwicklungen und prüfen, welche Anforderungen sich daraus eventuell an unser System ergeben", sagt Rüdiger Müller. "Aufgrund der Offenheit des Diamant-Rechnungswesens können wir dann schnell rechtssichere Lösungen zur Verfügung stellen."