Die Telekom könnte dann für einen Zeitraum von mehreren Jahren ihren Konkurrenten den Zugang zum Glasfasernetz verwehren.
"Das ist ein Schlag ins Gesicht der Wettbewerber", kritisiert Rühl. "Der Telekom wird in einer mehrjährigen Phase als alleiniger Anbieter in dem kurzlebigen Markt zu einem immensen Zeitvorteil verholfen." Fehler in der Schaffung gleicher Wettbewerbsvoraussetzungen, die bereits bei der Einführung von DSL begangen wurden, würden so wiederholt.
Da sich die Telekom voraussichtlich auch diesmal wieder auf die lukrativen Ballungszentren konzentriere, sei abzusehen, dass die ländlichen Regionen wiederum das Nachsehen haben, so Rühl weiter. Im Übrigen werde es der Regierung nicht schwer fallen, für jedwede Art von Monopolversprechen Investoren zu finden.
Der DVPT sieht jetzt den richtigen Zeitpunkt für gekommen, den größten Fehler der Liberalisierung zu korrigieren: Die Bundesregierung sollte ein flächendeckendes Lichtwellenleiternetz (fibre to the home) ausschreiben. Die Netzinfrastruktur sollte an einen Betreiber oder an ein Konsortium vergeben werden, welche keine eigenen Dienste anbieten.
Vorteile einer solchen Lösung wären:
* Alle Netzbetreiber können zu gleichen Bedingungen ihre Dienste auf den Netzen anbieten
* Es erfolgt ein flächendeckender Ausbau, keine Beschränkung auf Ballungsräume
* Die Versteigerung der Netzinfrastruktur bringt dem Bundeshaushalt erhebliche Einkünfte
* Der massive Ausbau der Netze stärkt die konjunkturschwachen Baubranche und schafft dort über einen Zeitraum von 5-10 Jahren Arbeitsplätze
* Deutschland besitzt in dieser Zeit das weltweit hochwertigste Netz
* Das Netz schafft Anreize für Innovationen in den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnologien sowie neue Medien (triple play).
Ihr Ansprechpartner für Fachfragen: Manfred Rühl, DVPT-Vorstand, Tel 069 829722-0
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