Döhring kritisierte, dass die Zeitschriftenverleger auch in der vierten Verhandlungsrunde keine Stellung zu den Tarifforderungen des DJV bezogen hätten. "Die Verleger haben vielmehr deutlich gemacht, dass für sie der Wert der Redakteure heute unter dem Tarifniveau liegt. Damit setzen sie den Redakteursberuf aufs Spiel", kritisierte Döhring. "Es kann nur um den Umbau, nicht um den Abbau tariflicher Leistungen gehen." Der DJV fordere nach wie vor den Rechtsanspruch auf berufliche Qualifizierung der rund 9.000 Zeitschriftenredakteurinnen und redakteure und die Integration der Onlinejournalisten an Zeitschriften in die Tarifverträge.
Im Vorfeld der vierten Verhandlungsrunde hatten über 500 Redakteurinnen und Redakteure aus mehreren Verlagen, darunter Heiseonline, Gruner+Jahr, Spiegel und Springer, ihre Unterstützung für die Verhandlungskommissionen der Gewerkschaften durch ihre Unterschriften ausgedrückt. "Die Unterschriften zeigen", so Döhring, "dass den Kolleginnen und Kollegen der Erhalt fairer Tarifverträge ein wichtiges und berechtigtes Anliegen ist."
Die VDZ-Vertreter sahen sich außerstande, einen Termin für die Fortführung der Tarifverhandlungen zu vereinbaren. Mit dem Verlauf der Zeitschriftentarifverhandlungen wird sich auch der DJV-Gesamtvorstand als Große Tarifkommission auf seiner Sitzung am 19. April in Fulda beschäftigen.