"Es ist bedauerlich, dass der Redaktionsausschuss durch die unnachgiebige Haltung des Eigentümers David Montgomery zu diesem Schritt genötigt wurde", erklärte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. "Für uns ist es selbstverständlich, die Kolleginnen und Kollegen in ihrem Kampf um die innere Pressefreiheit zu unterstützen." Die dju-Geschäftsführerin Ulrike Maercks-Franzen ergänzte: ".Das Mecom-Modell bedroht zunehmend die Qualitätspublizistik. Hier verdrängt der Finanzmarkt den publizistischen Auftrag, wie er im Redaktionsstatut verbindlich festgelegt wurde."
DJV und dju kritisierten ferner die Geschäftspolitik des Eigentümers Mecom zu Lasten der Beschäftigten. Renditeerwartungen von bis zu 20 Prozent sind aus Sicht der beiden Gewerkschaften nur mit der Abkehr vom Qualitätsjournalismus zu erreichen. "Das überzogene Gewinnstreben von Mecom hungert die Berliner Zeitung aus." Stattdessen seien Investitionen in neue Technik und mehr Personal unbedingt notwendig. Das Redaktionssystem der Berliner Zeitung entspreche nicht den Anforderungen, die die Mecom hinsichtlich des Online-Journalismus an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stelle.
DJV-Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Hendrik Zörner ver.di-Bundesvorstand: Martin Dieckmann