"Die 76 Häftlinge haben sich nach bisherigen Erkenntnissen nichts zu Schulden kommen lassen", sagte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken, "außer ihrem Mut zu kritischer Berichterstattung. Das ist kein Verbrechen, sondern Chronistenpflicht." Die betroffenen Journalisten sind zum Teil bereits seit drei Jahren eingesperrt, ohne dass Anklage gegen sie erhoben wurde. Anfang dieses Jahres hatten die türkischen Behörden rund 30 der damals über 100 gefangenen Journalisten entlassen.
Der DJV-Vorsitzende kritisierte die medienfeindliche Politik der türkischen Regierung: "Zensur und voreilige Selbstzensur aus Angst vor Repressalien bestimmen den Alltag der Kolleginnen und Kollegen in der Türkei. Wo Journalisten verfolgt werden, herrscht keine Pressefreiheit."